* Insider: Grundsatzentscheidung steht unmittelbar bevor
* Offizieller Beschluss könnte noch etwas dauern
* Niedersachsen: "Wir sind vorsichtig optimistisch"
* Grünes Licht für Rettung und Geschäftsmodell erwartet
- von Klaus Lauer
Berlin, 08. Nov (Reuters) - Die EU-Kommission dürfte Insidern zufolge nächste Woche über die Rettung der NordLB NDLG.UL entscheiden. Ein Grundsatzbeschluss stehe unmittelbar bevor, die offizielle Entscheidung hingegen könnte noch etwas dauern, sagten mehrere mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Teile der Eigner gehen demnach davon aus, dass die Brüsseler Behörde am Dienstag auf Arbeitsebene ein Urteil über die Kapitalspritze von rund 3,6 Milliarden Euro für die Bank fällt. Die weitgehende Erwartung sei, dass die Entscheidung positiv ausfalle, sagten die Insider. Die NordLB äußerte sich dazu nicht und von der EU-Kommission war am Freitag zunächst kein Kommentar zu erhalten. Eine Sprecherin des niedersächsischen Finanzministeriums sagte: "Wir sind vorsichtig optimistisch." Man plane, die Kapitalmaßnahme bis Jahresende über die Bühne zu bekommen.
Die alten und neuen Eigentümer der dringend auf Kapital angewiesenen Landesbank hatten sich im Sommer auf den Umbau und ein Geschäftsmodell für die NordLB geeinigt und dies in Brüssel eingereicht. Die Kommission habe dazu einiges im Detail geprüft, die größten Brocken seien aber abgeräumt, hieß es in Finanzkreisen. "Es sieht gut aus", sagte ein Beteiligter. Im Umfeld von Eigentümer und Bank gehen viele davon aus, dass die EU-Kommission grünes Licht gibt. Denn sonst hätte es wohl Warnungen gegeben, hieß es an mehreren Stellen.
Die Bank musste wegen Milliarden-Verlusten durch faule Schiffskredite vor dem Aus bewahrt werden und bekommt viel Geld von den Eigentümern. Niedersachsen und Sachsen-Anhalt schießen 1,7 Milliarden Euro zu, das Sparkassen-Lager gut 1,1 Milliarden Euro. Zudem stellt Niedersachsen Abschirmungen für Kredite bereit, die das Kapital der Bank um 800 Millionen Euro entlasten. Die Bank soll kleiner und regionaler werden. Die Zahl der Vollzeitstellen soll bis 2024 auf 2800 bis 3000 fallen. Zuletzt war die Zahl der Mitarbeiter von 5850 auf rund 5600 gesunken. (Redigiert von Sabine Wollrab - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1236 oder 030-2888 5168)