Frankfurt, 12. Mrz (Reuters) - Die Währungshüter der EZB haben sich Insidern zufolge auf ihrer Zinssitzung in dieser Woche mit den möglichen Auswirkungen des neuen billionenschweren Hilfspakets in den USA für die Euro-Zone auseinandergesetzt. Dies sei ein wichtiges Thema bei den Diskussionen gewesen, sagten fünf mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Der US-Kongress hatte am Mittwoch den Weg für das 1,9 Billionen Dollar schwere Corona-Hilfspaket von US-Präsident Joe Biden frei gemacht. Vorgesehen sind unter anderem Einmal-Schecks in Höhe von 1400 Dollar für nahezu alle Amerikaner.
Vor allem bei den informellen Gesprächen der Euro-Wächter am Mittwoch hätten die Ansichten zum Teil klar auseinander gelegen, sagten die Insider. Notenbankgouverneure aus reicheren Ländern hätten dabei deutlich optimistischer argumentiert hinsichtlich der Aussichten für Impfungen und die Perspektiven für die Wirtschaft der Euro-Zone. Einige Währungshüter warnten den Insidern zufolge zudem, dass die direkten Hilfen an die US-Bürger wahrscheinlich in den USA die Inflationserwartungen und die Anleiherenditen nach oben treiben würden. Dies könne in der Folge auch die Kreditkosten im Euro-Raum steigen lassen.
Ein EZB-Sprecher lehnte eine Stellungnahme zu den Informationen ab.