Frankfurt, 11. Mrz (Reuters) - Die Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) haben sich auf ihrer Zinssitzung am Donnerstag Insidern zufolge auf eine Zielmarke für ihre Anleihenkäufe verständigt. Es sei ein monatliches Kaufziel für das Notfall-Anleihekaufprogramm PEPP vereinbart worden, sagten vier mit den Überlegungen vertraute Personen der Nachrichtenagent Reuters. Die Käufe sollen zwar nicht so umfangreich ausfallen wie noch im Frühjahr 2020, als Bonds im Volumen von etwa 100 Milliarden Euro im Monat erworben worden seien. Die Marke solle aber klar über den rund 60 Milliarden Euro vom Februar liegen. Ein EZB-Sprecher wollte sich zu den Informationen nicht äußern.
Die Zielmarke sei eine Orientierungsgröße und besitze ein Flexibilitätsband, sagte eine der Personen. Es sei vereinbart worden, die genaue Zahl nicht zu veröffentlichen. Den Insidern zufolge gab es auf der Sitzung unterschiedliche Ansichten dazu, wie stark die Reaktion der EZB auf den jüngsten Anstieg der Renditen von Staatsanleihen der Euro-Länder ausfallen solle. Am Ende sei es Notenbank-Chefin Christine Lagarde aber gelungen, einen Kompromiss einzufädeln, den alle hätten mittragen können. bei der Frage, welches Niveau der Anleiherenditen wünschenswert sei, gingen die Ansichten den Insidern zufolge auseinander. Einige zielten auf das Niveau ab, das die Renditen noch im Dezember besaßen. Andere wiederum hielten einen Teil des jüngsten Renditeanstiegs aufgrund besserer konjunktureller Aussichten für gerechtfertigt, sagte einer der Insider. Auch habe es unterschiedliche Auffassungen gegeben, ob ein bestimmter Stichtag herangezogen werden solle.