🤯 Schon gesehen? Unser KI-Aktien-Picker für 2024: 84,62 % Rendite! Hol dir die Liste für November!Liste abrufen

Insolvente Air Berlin ist bald Geschichte

Veröffentlicht am 09.10.2017, 16:42
© Reuters. Trustee Lucas Floether (L-R), Thomas Winkelmann, CEO of insolvent German airline Air Berlin and Frank Kebekus, Chief Representative hold a news conference in Berlin
EZJ
-
BASFN
-
LHAG
-

Berlin (Reuters) - Die insolvente Air Berlin wird als eigenständige Fluggesellschaft Ende des Monats den Betrieb einstellen.

Ein Flugverkehr in eigener Regie mit dem Airline-Code AB sei nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens "nach gegenwärtigem Erkenntnisstand spätestens ab dem 28. Oktober nicht mehr möglich", teilte das Unternehmen am Montag mit. Davon ausgenommen sind die rund 80 Maschinen, die voraussichtlich die Lufthansa (DE:LHAG) übernehmen wird, darunter die österreichische Tochter Niki und die Regionaltochter LGW. Die Zukunft der übrigen gut 50 der mittlerweile nur noch 134 Flugzeuge der Air-Berlin-Flotte hängt davon ab, ob auch mit Easyjet (LON:EZJ) noch ein Verkauf ausgehandelt werden kann. Der britische Billigflieger war ebenfalls an etlichen Jets interessiert, zögerte aber Insidern zufolge zuletzt.

Unterdessen werden Kündigungen und Job-Wechsel für Air-Berlin-Mitarbeiter vorbereitet, die voraussichtlich nicht alle bei den neuen Flugzeugeigentümern unterkommen werden. So seien die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern über Sozialpläne angelaufen, erklärte das Unternehmen. Damit bestätigte Air Berlin weitgehend Informationen des Betriebsrats, über die die Nachrichtenagentur Reuters am Freitag berichtet hatte. Die Betriebsräte hatten nach einem Gespräch mit der Geschäftsführung die Sorge geäußert, dass rund 1400 Beschäftigten des Verwaltungs- und Bodenpersonals die Kündigung droht. Wer für die Aufrechterhaltung des Flugbetriebs gebraucht werde, könne noch bis Ende Februar 2018 bleiben. Die anderen Mitarbeiter würden wohl freigestellt.

Das Unternehmen lehnte erneut einen Kommentar zu den befürchteten Massenentlassungen ab und verwies auf die Gespräche über einen Sozialplan. In dieser Woche soll es Job-Messen am Firmensitz in Berlin mit potenziellen künftigen Arbeitgebern geben - darunter der Chemiekonzern BASF (DE:BASFN) und die Deutsche Bahn.

AIR BERLIN BEENDET EIGENE GESCHÄFTE "ZUG UM ZUG"

© Reuters. Trustee Lucas Floether (L-R), Thomas Winkelmann, CEO of insolvent German airline Air Berlin and Frank Kebekus, Chief Representative hold a news conference in Berlin

Einem Insider zufolge sollen die Kündigungen nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens ausgesprochen werden. Das ist spätestens Anfang November zu erwarten. Von diesem Zeitpunkt an müsste Air Berlin die Löhne und Gehälter, die seit August von der Bundesagentur für Arbeit kommen, selbst stemmen. Damit drohen die Verluste weiter zu steigen - zu Lasten der Gläubiger. Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann und der Generalbevollmächtigte Frank Kebekus schrieben in einem Brief an die Belegschaft, nach Abschluss der Kaufverträge müsse Air Berlin daher "die eigene Geschäftstätigkeit Zug um Zug beenden".

Air Berlin ist seit Mitte August pleite. Der Konzern verhandelt noch bis Donnerstag mit Lufthansa und dem britischen Billigflieger Easyjet exklusiv über den Kauf von Teilen der Fluggesellschaft. Der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Matthias Machnig, geht davon aus, dass die Gespräche und Verträge bis dahin unter Dach und Fach gebracht werden. Zuletzt gab es jedoch Medienberichte, dass die Verhandlungen mit Easyjet über den Kauf von 27 bis 30 Flugzeugen scheitern könnten. Die Briten hätten ihr ursprüngliches Angebot von rund 50 Millionen Euro reduziert, berichtete die Zeitung "B.Z." unter Berufung auf Air-Berlin-Kreise. Außerdem gebe es Streit um Landerechte in Düsseldorf und Berlin-Tegel mit Lufthansa.

Air Berlin und Easyjet lehnten Stellungnahmen dazu ab. Analysten und Branchenexperten hatten jüngst die Erwartung geäußert, dass sich Easyjet auch für Start- und Landerechte der insolventen britischen Fluggesellschaft Monarch interessieren dürfte. Diese Airline hatte Anfang Oktober überraschend ihren Flugbetrieb eingestellt.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.