Trotz der Insolvenz des Leipziger Internetunternehmens Unister und mehrerer Tochterfirmen sind nach Angaben des Insolvenzverwalters Buchungen und Zahlungen von Kunden sicher. "Das können wir garantieren", erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter Lucas Flöther am Donnerstag. Seit der Insolvenzanmeldung arbeiteten die Portale ausschließlich als Mittler. Direkte Vertrags- und Zahlungsbeziehungen zwischen Kunden und insolventen Unister-Gesellschaften seien ausgeschlossen.
"Zahlungsströme werden entweder durch Drittanbieter oder über ein Treuhandkonto des vorläufigen Insolvenzverwalters abgewickelt", betonte Flöther. Deshalb bestehe für Verbraucher bei Buchungen nach Insolvenzanmeldung "kein Risiko". Auch die vor der Pleite gebuchten Reisen bei Urlaubstours, dem einzigen Reiseveranstalter der Unister-Gruppe, seien gesichert. Die Generali-Versicherung gewährleiste, dass die gebuchten Leistungen erbracht würden, ergänzte Flöther.
Die Verbraucherzentrale Sachsen hatte vor kurzem von wachsender Verunsicherung bei Unister-Kunden berichtet. In den Tagen nach der Insolvenzanmeldungen habe es in "Einzelfällen" Probleme gegeben, weil etwa Hotels erneut Zahlungen von Reisenden gefordert hätten, räumte Flöther ein. "Diese Forderungen sind aber unberechtigt" und beruhten in den bekannten Fällen "auf Missverständnissen". Kunden, die erneut gezahlt haben, bekommen die Kosten demnach von der Versicherung erstattet.
Unister hatte Mitte Juli Insolvenz angemeldet, nachdem Gründer und Gesellschafter Thomas Wagner tödlich mit dem Flugzeug verunglückt war. Mehrere Tochterfirmen rutschten danach ebenfalls in die Insolvenz. Seit diesem Montag können Kaufinteressenten für Teile von Unister die Bücher der Firma prüfen. Als wertvollster Teil der Insolvenzmasse gilt der Pauschalreisebereich, zu dem unter anderem das Portal ab-in-den-urlaub.de gehört.