Investing.com – Intel veröffentlichte am Donnerstag seinen neuesten Quartalsbericht, der die Rallye des zurückliegenden Jahres beendete. Bis zum gestrigen Tag hatten die Investoren die Hoffnung, dass die enttäuschenden Tage endgültig vorüber sind, doch die Realität sieht leider ganz anders aus.
Nachbörslich brach die Aktie um mehr als 10% ein, weil der Gewinn nicht den Erwartungen des Marktes entsprach und die Prognosen eher auf eine lange Durststrecke anstatt auf eine strahlende Zukunft schließen ließen.
Es bleibt fraglich, ob es dem Chiphersteller gelingt, jemals wieder einen Quartalsumsatz von mehr als 20 Milliarden Dollar zu erreichen, wie es 2021 noch der Fall war. Die Konkurrenz hat erheblich zugenommen und es dürfte eher schlechter als besser werden, wie Zerohedge schrieb:
"Bei Servern, wo Intel einst einen Marktanteil von mehr als 99 % hatte, sieht sich das Unternehmen mit mehr Wettbewerb und einer Verschiebung der Kaufgewohnheiten konfrontiert. Der langjährige Rivale AMD (NASDAQ:AMD) hat immer leistungsfähigere Chips auf den Markt gebracht, mit denen er die Kunden für sich gewinnt. Ein weiteres beunruhigendes Zeichen für Intel ist die Tatsache, dass einige der weltweit größten Unternehmen, die in diese Technologie investieren - darunter AWS von Amazon (NASDAQ:AMZN) und Microsoft (NASDAQ:MSFT) - ihre eigenen Prozessoren entwickeln."
"Trotz der Stabilisierung der Gewinnspannen bleiben diese bei weitem nicht auf dem Niveau von 60%, das das Unternehmen jahrelang gehalten hat, als es einen dominanten Marktanteil und produktive Fabriken hatte."
"Der wichtigste Teil des Q4-Gewinnberichts war der Ausblick des Unternehmens, in dem Intel nun einen Umsatz zwischen 12,2 und 13,2 Milliarden Dollar erwartet, womit die Konsensschätzungen von 14,25 Milliarden Dollar deutlich verfehlt werden; außerdem wird eine Bruttomarge von 44,5% erwartet, womit die Schätzungen von 45,5% verfehlt und die 48% des laufenden Quartals unterschritten werden, was zu einem Gewinn pro Aktie von 0,12 Dollar führt, der ebenfalls deutlich unter der Konsensschätzung von 0,34 Dollar liegt. Das Unternehmen rutscht erneut in ein Vorhersageschaos ab, was der Markt hasst."
Der Markt hatte die Geschäftslage des Chipriesen viel zu optimistisch eingeschätzt. Das zeigen auch die EPS-Revisionen der vergangenen 90 Tage. Es gab sage und schreibe 29 Aufwärts- und nur eine Abwärtsrevision.
Die 39 von Investing befragten Analysten geben ein durchschnittliches Kursziel von 44,46 Dollar an, während das niedrigste Kursziel bei 17 Dollar liegt, was einem Abwärtspotenzial von weit über 50% entspricht. Unrealistisch ist das nicht, denn vor einem Jahr lag das Tief bei 26,37 Dollar. Der auf 15 Finanzmodellen beruhende Fair Value von InvestingPro gibt ein Kursziel von 39,52 Dollar (-20,2%) aus.
Die ProTips geben als größte Risikofaktoren für den Kursverlauf der Intel-Aktie (NASDAQ:INTC) an, dass die Analysten in diesem Jahr einen Umsatzrückgang um -14,5% erwarten und der Nettoprofit um -50,1% schrumpft. Als positiv werden der Marktanteil und die seit 32 Jahren bestehenden Dividendenzahlungen aufgeführt.
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