MAILAND (dpa-AFX) - Intesa Sanpaolo (ETR:IES) (MILAN:ISP) bleibt der Stabilitätsanker in der italienischen Bankenlandschaft. Im zweiten Quartal rutschte der Gewinn trotz der Niedrigzinsen und der großen Sorgen um die Kreditinstitute des Landes nur um rund vier Prozent auf 901 Millionen Euro ab, wie das Geldhaus am Mittwoch in Mailand mitteilte. Analysten hatten mit einem stärkeren Rückgang gerechnet. Intesa hatte am Freitag schon den europäischen Bankenstresstest mit Bravour bestanden. Die harte Kernkapitalquote blieb im Krisenszenario bei 10,2 Prozent und lag damit deutlich über den Werten von Commerzbank (XETRA:CBKG), Deutscher Bank (XETRA:DBKGn) und der heimischen Rivalin Unicredit (MI:CRDI) (AFF:UCG) (FSE:CRI).
Intesa stemmt sich mit Kostensenkungen gegen die anhaltend niedrigen Zinsen. Zudem profitiert die zweitgrößte Bank Italiens von einer für dortige Verhältnisse beruhigenden Qualität ihrer Kredite. Der Anteil zahlungsgestörter Darlehen liegt bei gerade 4,2 Prozent. Im Branchenschnitt des Landes ist bei fast einem Fünftel der Kredite die Rückzahlung unsicher. Intesa hatte bereits 2014 im Zusammenhang mit dem damaligen europäischen Stresstest in ihrer Bilanz aufgeräumt und Milliardensummen auf faule Kredite abgeschrieben. Trotzdem konnte sie sich zuletzt nicht vom Abwärtstrend der Branche entziehen. Seit Jahresbeginn haben Intesa-Aktien fast 40 Prozent an Wert verloren, bei Unicredit ging es um mehr 60 Prozent nach unten.