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IPO/AKTIE IM FOKUS: Twitter geben blendendes Debut - Experten warnen vor Blase

Veröffentlicht am 07.11.2013, 19:41
Aktualisiert 07.11.2013, 19:44
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aktien von Twitter haben am Donnerstag ein glänzendes Debut aufs New Yorker Parkett gelegt. Beim Börsengang des Kurznachrichtendienstes sprang der erste Kurs auf 45,10 US-Dollar und damit deutlich über den Ausgabepreis von 26 Dollar. Zuletzt wurden die Papiere bei 45,90 Dollar gehandelt und damit gut 76 Prozent über dem Preis, den die großteils institutionellen Anleger in der Erstemmission für die Anteilsscheine bezahlt hatten. Ein Hoch erreichten die Titel im frühen Handel zuvor gar kurz über der Marke von 50 Dollar bei 50,09 Dollar. Überhaupt war die Schwankungsbreite groß: Ihr Tief markierten die Aktien bei 44 Dollar.

Am unregulierten sogenannten 'Grauen Kapitalmarkt' war bereits zuvor mit einem deutlichen Kurssprung der Aktien gerechnet worden. Mit der Erstnotiz sammelte der Konzern zunächst 1,8 Milliarden Dollar (1,3 Mrd Euro) ein, inklusive der Mehrzuteilungsoption 2,1 Milliarden. Insgesamt ist das Unternehmen auf Basis des derzeitigen Kurses an der Börse rund 25 Milliarden Dollar (18,5 Mrd Euro) wert - und damit mehr als etwa der deutsche Energiekonzern RWE (16,5 Mrd Euro) und etwas weniger als der Konsumgüterkonzern Beiersdorf (18,7 Mrd Euro).

EXPERTEN HINTERFRAGEN BEWERTUNG

Die Nachfrage nach den Aktien sei klar durch die Decke gegangen, kommentierte Marktstratege Ishaq Siddiqi vom Broker ETX Capital. Auf der Roadshow des Managements hätten sich potenzielle Investoren skeptischer hinsichtlich des kommenden Wachstums gezeigt, als dass sie die Fähigkeit des Unternehmens angezweifelt hätten, über Werbung Geld zu verdienen. Offenbar habe das Führungsteam aber ganze Arbeit geleistet und die Sorgen zerstreuen können.

Hinsichtlich des Absturzes von Facebook-Aktien nach deren Börsengang im vergangenen Jahr gehe es für Twitter jetzt auch darum, beim Aktienkurs gut auszusehen. Mit Blick auf den geringen Streubesitz der Aktien könnte dem Börsenneuling nämlich ebenso das Platzen einer Blase bevorstehen, sagte Siddiqi. Die Verluste hätten sich in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf 134 Millionen Dollar ausgeweitet - fast doppelt soviel wie vor einem Jahr. Das Management müsse weiter versichern, dass das Wachstumsprofil des Unternehmens so phänomenal sei wie behauptet. Tweets in Dollars umzumünzen sei nun das Gebot der Stunde.

WARNUNG VOR EUPHORIE

Auch Analyst Colin Cieszynski von CMC Markets warnte mit Blick auf das verpatzte Facebook-Debut im Mai 2012 vor zu viel Euphorie. Eine Analyse von Börsengängen bekannter Unternehmen aus dem Technologie- und Social-Media-Bereich in den vergangenen zehn Jahren zeige, dass die anfänglich starke Kursentwicklung nicht nachhaltig gewesen sei.

Beim Analysehaus S&P Capital IQ sind die Experten ebenfalls vorsichtig. Analyst Scott Kessler hatte Ende Oktober vorgerechnet, dass Twitter seiner Ansicht nach bei der derzeitigen Gewinnlage eine Bewertung zwischen 11,3 und 13,7 Milliarden Dollar rechtfertige. Kessler schätzte das Umsatzwachstum beim Kurznachrichtendienst zwischen 2013 und 2015 getrieben von Werbeerlösen allerdings auf jährlich im Schnitt 97 Prozent./men/he

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