von Robert Zach
Investing.com - Marko Kolanovic, Chefstratege für den globalen Markt bei JPMorgan (NYSE:JPM), äußerte sich erneut optimistisch zu den Aussichten für US-Aktien. Er geht davon aus, dass sich die Inflation "von selbst lösen wird, sobald die Verzerrungen nachlassen".
Nachlassende Inflationsraten in den kommenden Monaten dürften zu einem Kurswechsel der US-Notenbank Fed führen, was ein wichtiger Impulsgeber für den Aktienmarkt sein sollte.
"Die hereinkommenden VPI-Daten stützen weiterhin unsere Erwartung eines starken, aber ungleichmäßigen Rückgangs der Inflation in der zweiten Jahreshälfte 2022", schrieb Kolanovic in einer Kundennotiz. Insbesondere bei den Preisen für Benzin, Flugtickets und Gebrauchtwagen seien starke Preisrückgänge zu beobachten.
"Der größte Disinflationsimpuls wird in den USA erwartet, worauf die Schwellenländer folgen werden, während die Teuerung in Europa aufgrund der Energiepreise höher bleiben wird", ergänzte er.
Zur Erholung der Aktienmärkte trage neben der sinkenden Inflation auch die bearishe Positionierung der Anleger bei, glaubt der Experte. "...die Positionierung ist immer noch sehr niedrig - sowohl bei den systematischen als auch bei den diskretionären Fonds liegt sie derzeit bei gerade einmal rund 10 %".
Darüber hinaus sieht der Top-Stratege von JPM die US-Zwischenwahlen als potenziellen positiven Kurstreiber für Risikoanlagen im vierten Quartal.
Kolanovic argumentiert außerdem, dass es ein Fehler der Fed wäre, wenn sie "das Risiko einer falschen Politik erhöhen und die Marktstabilität gefährden" würde.
Laut einer von JPMorgan durchgeführten Umfrage meinten 77 % der Teilnehmer, dass der Gipfel bei der Kerninflation bereits erreicht sei. Was die Erwartungen für Jackson Hole anbelangt, so erwartet jeder zweite befragte Anleger keine Änderung der Geldpolitik und des Tenors von Powell, während 43 % eine hawkischere Fed erwarten.
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