Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Juventus-Aktien (BIT:JUVE) stürzten am Montag um bis zu 12 % ab, nachdem der italienische Fußballverband FIGC dem Fußballclub wegen falscher Angaben zu seinen Transfergeschäften 15 Punkte abgezogen hatte.
Die Strafe war höher als die von der Staatsanwaltschaft geforderten 9 Punkte, deren Ermittlungen zu den historischen Transfergeschäften des italienischen Traditionsclubs bereits im November zu zahlreichen Rücktritten im Verwaltungsrat geführt hatten.
Die FIGC hat außerdem zehn ehemalige Juventus-Verwaltungsratsmitglieder gesperrt, darunter den ehemaligen Präsidenten Andrea Agnelli, den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Maurizio Arrivabene (derzeit Chef des Formel-1-Rennstalls Ferrari (NYSE:RACE)) und den früheren Fußballdirektor Fabio Paratici, der heute dieselbe Position beim englischen Club Tottenham Hotspur begleitet. Der Verband appellierte an die UEFA und die FIFA, diese Verbote weltweit durchzusetzen.
Gleichzeitig sprach die FIGC acht andere Vereine frei, gegen die neben Juventus (MU:JUVE) ebenfalls ermittelt worden war. Daraufhin erhob der italienische Club den Vorwurf, zu Unrecht bestraft worden zu sein.
In einem Statement erklärten die Anwälte von Juventus, dass das Vorgehen der FIGC "eine klare Ungleichbehandlung von Juventus und seinen Managern im Vergleich zu jedem anderen Unternehmen oder Mitglied darstellt".
Durch den Abzug von 15 Punkten fällt Juve in der Tabelle der Serie A weit zurück und kann sich in der nächsten Saison praktisch nicht mehr für die lukrative UEFA Champions League qualifizieren. Die Aktien von Lazio (BIT:LAZI) und Roma, deren Chancen auf eine Qualifikation entsprechend gestiegen sind, konnten von dieser Meldung jedoch nicht profitieren. Die Lazio-Aktie fiel um 1,5 %.
Es ist der jüngste Fall in der von Skandalen geprägten Geschichte des erfolgreichsten italienischen Fußballvereins, der in den letzten Jahren von seinen spanischen und englischen Rivalen auf der Weltbühne in den Schatten gestellt wurde. Nach einem Skandal um Spielmanipulationen wurde der Verein 2006 in die zweite italienische Liga zurückgestuft und um zwei Titel gebracht.
Agnelli, dessen Sperre zwei Jahre gilt, war einer der Architekten eines gescheiterten Plans zur Gründung einer abtrünnigen europäischen Superliga im Jahr 2021.
Bis 13.43 Uhr hatte die Juventus-Aktie mehr als die Hälfte ihrer anfänglichen Verluste wieder aufgeholt und notierte 5,49 % unter dem Schlusskurs vom Freitag. Sie hat in den letzten drei Jahren 75% ihres Wertes verloren.