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Keine Trendwende in Sicht: Abstufung bringt Henkel-Aktie erneut unter Druck

Veröffentlicht am 06.06.2019, 09:13
Aktualisiert 06.06.2019, 09:36
© Reuters.

Es ist meistens zum Haareraufen. Hat eine Aktie erst einmal den Rückwärtsgang eingelegt und ihren Aufwärtstrend verlassen, kann es unter Umständen länger dauern, bis ihr Kurs wieder Boden findet. Dies hängt natürlich auch von der Nachrichtenlage zum jeweiligen Unternehmen und natürlich auch von der aktuellen Marktsituation ab.

Eine Aktie, deren Kurs jetzt schon fast zwei Jahre lang nach unten geht, ist die unseres Traditionskonzerns Henkel (WKN:604843). Der DAX-Konzern, der so bekannte Marken wie Schwarzkopf, Purex, Loctite oder Persil im Portfolio hat, befindet sich nun schon seit Juni 2017 in einer Abwärtsbewegung. Und eine Trendumkehr scheint im Moment leider nicht in Sicht zu sein.

Erst lassen die Zahlen zum ersten Quartal weiterhin nachhaltiges Wachstum vermissen, und nun kommt auch noch eine recht durchwachsene Analyse aus dem Hause Jefferies (WKN:A2JMVU) dazu. Doch steht es wirklich so schlimm um den Konzern? Schauen wir uns also die Analyse einmal genauer an und versuchen einen Ausblick für die Henkel-Aktie zu geben.

Die Jefferies-Analyse unter der Lupe Am 04.06.2019 wurde die Henkel-Aktie vom Analysehaus Jefferies von „Buy“ auf „Hold“ zurückgestuft, und auch das Kursziel wurde von 101,00 Euro auf 86,50 Euro gesenkt. Der Analyst von Jefferies, Martin Deboo, führt hier mehrere Dinge als Begründung an.

Insgesamt sieht er ein schleppenderes Wachstum mit Pflegeprodukten und geht von einem steigenden Wettbewerbsdruck bei Waschmitteln aus. Als Hauptgrund, von seiner Kaufempfehlung abzurücken, gibt er allerdings den sich verschlechternden Ausblick für Klebstoffe an. Zu Henkel gehören so bekannte Marken wie Pritt, Loctite, Ceresit und Pattex. Die Klebstoffsparte konnte von 2014 bis 2018 im Schnitt aus eigener Kraft um 3,6 % wachsen. Allerdings ging das Umsatzwachstum aus eigener Kraft im ersten Quartal 2019 zurück.

Henkel begründet dies mit einer allgemeinen Schwäche der Wirtschaft. Und das klingt für Deboo plausibel, weil seit Januar die Daten zur Industrieproduktion in Deutschland eine anhaltende Schwäche und in den USA eine starke Verlangsamung zeigen. Der Henkel-Konzern rechnet allerdings schon im zweiten Halbjahr mit einer Erholung. Doch diese Ansicht kann Deboo nicht teilen. Ein schwaches Geschäft im Autosektor und ein schleppendes Geschäft im Elektroniksegment belaste seiner Meinung nach die Entwicklung der Sparte.

Zudem macht er sich Sorgen, dass Henkel sogar seine Marktführerschaft bei Klebstoffen einbüßen könnte. In Zeiten eines schwächeren globalen Wachstums würden sich Konkurrenten wie die Schweizer Firma Sika (WKN:A2JNV8) oder Beiersdorf (WKN:520000) mit seiner Marke Tesa besser schlagen.

Zu guter Letzt sieht Deboo auch Probleme im Waschmittelgeschäft auf Henkel zukommen. Dieser Bereich zählte zu den sich am besten entwickelnden Geschäftsteilen, doch hier sei nun der US-Rivale Procter & Gamble (WKN:852062) auf dem Vormarsch, heißt es.

Die Henkel-Aktie gibt sich weiter schwach Doch ist das alles wirklich so negativ, oder gibt es am Ende womöglich doch mehr Licht als Schatten bei der Aktie von Henkel? Die Anleger sahen wohl mehr Schatten und schickten die Aktie weiter nach unten. Sie markierte im Tagesverlauf im Xetra-Handel mit 80,70 Euro ein neues 52-Wochen-Tief und fiel damit auch auf den tiefsten Stand seit viereinhalb Jahren.

Doch ob die Kursabschläge gerechtfertigt sind, bleibt abzuwarten. Denn Henkel schaut ja nicht untätig zu. Man hatte ja schon zu Beginn des Jahres angekündigt, die Investitionen zu erhöhen. 300 Mio. Euro sollen ab 2019 jährlich investiert werden, um die digitale Transformation des Unternehmens weiter zu beschleunigen. Auch sollen dadurch zusätzliche Wachstumschancen, hauptsächlich in den Konsumgütergeschäften, genutzt werden.

Die Henkel-Aktie hat sich also weiter verbilligt und erscheint jetzt natürlich für viele Investoren interessant. Ob der Einstiegszeitpunkt allerdings im Moment ideal ist, lässt sich kaum sagen. Zuerst sollten einmal die geplanten Maßnahmen Früchte tragen und es sollte abgewartet werden, ob jetzt im zweiten Halbjahr tatsächlich eine Erholung bei der Industrieproduktion stattfindet oder nicht. Denn erst dann wüsste man, in welche Richtung der Kurs der Henkel-Aktie in Zukunft tendieren könnte.

Die Aktie von Henkel ist daher im Moment meiner Meinung nach nur für risikofreudige Anleger geeignet, die auf einen schnellen Turnaround spekulieren.

Andre Kulpa besitzt Aktien von Procter & Gamble. The Motley Fool hat eine Shortposition auf Aktien von Procter & Gamble.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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