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KI-Wahn: Finanzdienstleister läutet große Entlassungswelle ein

Veröffentlicht am 29.08.2024, 14:56
© Reuters

Investing.com – Die Kraft, die einst Fortschritt und Innovation versprach – die Künstliche Intelligenz (KI) – wird zunehmend ein Problem für den Arbeitsmarkt. Neuestes Beispiel für den aufkommenden technologischen Sturm ist Klarna, wie Zerohedge berichtete. Ein Paradebeispiel dafür, wie die Automatisierung nicht nur den Service-Sektor revolutioniert, sondern auch Tausende von Arbeitsplätzen überflüssig macht.

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Massive Einsparungen um jeden Preis

Im Frühjahr letzten Jahres, als die Welt begierig auf das Potenzial der KI blickte, geisterte eine düstere Prognose durch die wirtschaftlichen Hallen: „300 Millionen Arbeitsplätze weltweit könnten durch KI ersetzt werden,“ warnte Jan Hatzius, Chefökonom bei Goldman Sachs (NYSE:GS). Nun scheint diese Prognose erste erschreckende Realitäten zu offenbaren, wie Klarna zeigt.

CEO Sebastian Siemiatkowski hat keine Zeit für falsche Scheu: In nur einem Jahr reduzierte Klarna die Belegschaft von 5.000 auf 3.800 Mitarbeiter – und er beabsichtigt, nicht nachzulassen, bis die Zahl der Mitarbeiter auf rund 2.000 gesunken ist. Der Grund für diese drastischen Maßnahmen? Die Integration von KI, die Aufgaben wie Kundenservice und Marketing übernimmt. „Wir können nicht nur mehr mit weniger erreichen, sondern viel mehr mit noch weniger“, so Siemiatkowski selbstbewusst.

Die kalte Logik der Produktivität

Der betriebswirtschaftliche KI-Vorteil für Klarna ist unverkennbar. Seit der Einführung von KI hat das Unternehmen den durchschnittlichen Jahresumsatz pro Mitarbeiter von 400.000 Dollar auf 700.000 Dollar gesteigert und seine Nettoverluste erheblich reduziert. Was jedoch als triumphaler Einzug der Technologie gefeiert wird, könnte sich als Knüppel aus dem Sack erweisen, der den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft ins Chaos stürzt, wenn die Verbraucherausgaben sinken, so Zerohedge.

Ein Vorbild für den Rest der Welt?

Es steht außer Frage, dass Klarna nicht das einzige Unternehmen bleiben wird, das von den verführerischen Vorteilen der KI magnetisch angezogen wird. Wenn Klarna es gelingt, mit über 50 % weniger Mitarbeitern die gleiche Produktivität zu erreichen, werden andere Dienstleistungsunternehmen schnell folgen. Diese Kaskade von Veränderungen könnte weitreichende Entlassungen in nahezu allen Branchen auslösen.

Ist es an der Zeit für ein universelles Grundeinkommen (UBI)? Das ist eine Frage, die Siemiatkowski an die Regierungen weitergibt, denn diese werden sich mit den sozialen Nachwirkungen beschäftigen müssen. „Geringere Lohnkosten und höhere Umsätze pro Arbeitnehmer“, verkündete er stolz. Aber was geschieht mit den Millionen von Arbeitnehmern, die ihre Existenzgrundlage verlieren?

„Fortschritt“ zu welchem Preis?

Für Kritiker ist diese Euphorie um KI nichts anderes als eine elegante Umschreibung für modernen Luddismus. Mit einer Vision des technologisch gestützten Fortschritts versehen, werden immense soziale und wirtschaftliche Verwerfungen in Kauf genommen. Klarna's Vorbereitung auf den Börsengang mag in den Augen der Wall Street als brillanter Schachzug erscheinen, aber auf den Straßen bedeutet es für viele nur Unsicherheit und Verzweiflung.

Schlussfolgerung: Ein düsterer Ausblick

Wenn Klarna eine Blaupause für die Zukunft ist, in der weniger Mitarbeiter mit Hilfe von KI mehr leisten, dürfte die Welt bald eine nie dagewesene Welle der Massenarbeitslosigkeit erleben. Goldman's Prognose von 300 Millionen verlorenen Arbeitsplätzen mag einst übertrieben gewirkt haben, aber dieser Albtraum scheint Wirklichkeit zu werden.

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