Berlin (Reuters) - Interessenten für Air Berlin sollten den Ländern Nordrhein-Westfalen und Berlin zufolge auch Zukunftslösungen für die Mitarbeiter der insolventen Fluggesellschaft anbieten.
"Unser Ziel ist es, dass wir nicht nur über Flugzeuge und Slots reden, sondern auch über das Personal und die Menschen", sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Montag nach einem Gespräch mit Berlins Regierungschef Michael Müller und Arbeitnehmer-Vertretern von Air Berlin und der Gewerkschaft Verdi. Es müssten möglichst viele Jobs erhalten werden. Dies seien die Bedingungen der Politik an die Interessenten.
Müller räumte zwar ein, man habe nur begrenzten Einfluss. Der Regierende Bürgermeister betonte aber: "Die großen Unternehmen und die Politik - man sieht sich immer mehrmals und der eine will auch mal was von dem anderen." Vertreter des Air-Berlin-Betriebsrats und von Verdi bekräftigten, vor allem hArbeitsplätze in der Verwaltung und bei der Technik seien in Gefahr. Die meisten Investoren seien vor allem am Flugbetrieb und damit an den Start- und Landerechten interessiert. "Da die bislang bekannten Bieter-Unternehmen kein oder nur ein geringes Interesse an den Beschäftigten von Air Berlin haben, ist es umso wichtiger, die Frage der Arbeitsplätze und der Übernahmebedingungen in den Fokus der Politik zu rücken", sagte Verdi-Vorstand Christine Behle.
Von den rund 8000 Konzern-Beschäftigten arbeiten nach Angaben des Unternehmens 1600 in der Verwaltung und 1200 in der Technik. Im Cockpit sind 1500 tätig und in der Kabine 3700. Zu den größten Standorten gehören Berlin und Düsseldorf.
Air Berlin will bis zum 15. September verbindliche Angebote von Investoren einsammeln. Wenn alles klappt, könnte Verhandlungskreisen zufolge bereits am 21. September feststehen, wer welche Teile von Air Berlin bekommt.