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ROUNDUP: Bayer erhöht Prognose - Hohe Sonderlasten drücken Gewinn - Aktie steigt

Veröffentlicht am 31.07.2012, 09:51
LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer hat nach einem starken zweiten Quartal die Prognose für das Gesamtjahr erhöht. 'Nach dem guten Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2012 sind wir auch für die zweite Jahreshälfte zuversichtlich', sagte Konzernchef Marijn Dekkers am Dienstag laut Mitteilung. Eine robuste Nachfrage insbesondere nach Agrarchemikalien und Rückenwind durch die Euro-Schwäche sorgten für einen Umsatzschub um zehn Prozent auf den Rekordwert von 10,2 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis legte etwas weniger zu. Der Gewinn sackte im zweiten Quartal wegen hoher Sonderlasten aber um gut ein Drittel auf 494 Millionen Euro ab. Grund waren vor allem hohe Rückstellungen für Rechtsfälle im Zusammenhang mit der Verhütungspille Yasmin/Yaz. Bayer-Aktien waren im frühen Handel dennoch gefragt.

Die Latte für 2012 legte Dekkers höher: Beim Umsatz rechnet er nun im Gesamtkonzern mit einem währungs- und portfoliobereinigten Wachstum von vier bis fünf Prozent auf 39 Milliarden bis 40 Milliarden Euro. Bisher war ein Plus von rund drei Prozent angepeilt worden. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sonderposten (EBITDA) geht er nun von einem Anstieg im oberen einstelligen Prozentbereich aus. Bisher war nur eine leichte Verbesserung in Aussicht gestellt worden. Dies galt auch für das bereinigte Ergebnis je Aktie, für das nun eine Steigerung um etwa zehn Prozent erwartet wird.

ZUVERSICHT AUCH FÜR AGROCHEMIE



Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten gut an. Die Aktien legten im frühen Handel in einem behaupteten Umfeld um 1,49 Prozent auf 62,06 Euro zu. Der Quartalsbericht fiel laut der DZ Bank insgesamt besser als erwartet aus. Sowohl der Umsatz als auch die Gewinnkennzahlen hätten seine Prognosen wie auch die Markterwartungen übertroffen, schrieb Analyst Peter Spengler. Die Prognose für das Gesamtjahr sei wie von einigen Experten erwartet angehoben worden. Als 'negativen Touch' sieht Spengler hohe Sonderbelastungen.

Nach dem guten Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr hob Dekkers auch den Ausblick für das Agrochemiegeschäft (CropScience) an. Der Teilkonzern plane nun eine Steigerung des Umsatzes um bereinigt rund zehn Prozent und des um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA um rund ein Fünftel. Bisher waren nur Steigerungen im mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet worden. Das Bayer-Agrochemiegeschäft dürfte dabei schneller als der Markt wachsen.

Für das Gesundheitsgeschäft (HealthCare) habe 2012 die Vermarktung neuer Produkte absolute Priorität. Der Teilkonzern erwarte Umsatzzuwächse von bereinigt drei bis vier Prozent (bisher: im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich). Das EBITDA vor Sondereinflüssen soll der Teilkonzern nun im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich steigern. Bisher war eine leichte Steigerung angepeilt worden.

ALLE DREI TEILKONZERNE TRUGEN ZUM UMSATZWACHSTUM BEI

Für das Geschäft mit Kunststoffen (MaterialScience) blieb Bayer etwas zurückhaltender. Im dritten Quartal werde der Teilkonzern bei währungs- und portfoliobereinigtem Umsatz sowie beim EBITDA vor Sondereinflüssen an das gute zweite Quartal anknüpfen. Für 2012 plane der Teilkonzern unverändert einen bereinigten Umsatz und ein um Sondereinflüsse bereinigtes EBITDA auf Vorjahresniveau.

Alle drei Teilkonzerne trugen im zweiten Quartal zum Umsatzwachstum bei. Insbesondere das Agrochemiegeschäft habe mit einem weiterhin starken Zuwachs an einen gelungenen Saisonstart angeknüpft. Besonders stark seien die Zuwächse hier in Nordamerika ausgefallen. Dort helfe die Neuausrichtung des Vertriebs. Auch in Europa sowie in Lateinamerika, Afrika und Nahost habe das Geschäft erfreulich zulegen können, während die Umsätze im Raum Asien/Pazifik moderat stiegen. Positive Marktbedingungen, besonders durch das anhaltend hohe Preisniveau für Agrarrohstoffe, trugen zu dem Wachstum bei.

HOHE VORSORGE WEGEN KLAGEN IN USA

Im Gesundheitsgeschäft wuchs Bayer in allen Geschäftsbereichen. Sowohl das klassische Pharma- als auch das Consumer-Health-Geschäft legten zu. 'Zu dieser Entwicklung hat insbesondere das erfreuliche Geschäft in den Wachstumsmärkten beigetragen', sagte Dekkers. Unter den Top-Produkten kletterte der Umsatz mit dem Gerinnungshemmer Xarelto nach Einführung in weiteren Ländern sowie Indikationserweiterungen deutlich. Das Multiple-Sklerose-Medikament Betaferon und das Krebsmedikament Nexavar legten ebenfalls kräftig zu. Rückläufig entwickelte sich dagegen die Verhütungspillen der Yaz-Familie. Grund sei insbesondere die Konkurrenz durch Nachahmermittel in Westeuropa und Nordamerika.

Im zweiten Quartal bildete Bayer wegen Klagen in den USA im Zusammenhang mit Gesundheitsschäden hohe Rückstellungen. Im Zusammenhang mit der Verhütungspille Yasmin/YAZ seien 496 Millionen Euro als Vorsorge für alle derzeit bekannten und von Bayer als vergleichswürdig angesehenen Fälle (venöse Blutgerinnsel) enthalten, hieß es. Kläger bringen die Pillen in Zusammenhang mit starken Gesundheitsschäden bis hin zum Tod. Mitte Juli lag die Zahl der Klagen insgesamt bei rund 12.325. Bis zum 19. Juli habe Bayer ohne Anerkennung einer Haftung Vergleiche mit 1.877 Anspruchstellerinnen in den USA für insgesamt etwa 402,6 Millionen US-Dollar vereinbart. Bayer geht auf Basis der derzeit vorliegenden Erkenntnisse davon aus, mit der Rückstellung und dem nunmehr ausgeschöpften Versicherungsschutz für den überwiegenden Teil der aus Konzernsicht vergleichswürdigen Fälle Vorsorge getroffen zu haben./jha/ep/kja

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