Die britischen Aktienmärkte verzeichneten am Mittwoch deutliche Verluste. Der Leitindex FTSE 100 gab um 0,7% nach, während der Index für mittelgroße Unternehmen um 0,5% sank. Dieser Rückschlag folgte auf eine positive Entwicklung am Vortag, als beide Indizes ihre höchsten Stände seit Anfang September erreicht hatten.
Auslöser für die Stimmungseintrübung waren die jüngsten Inflationsdaten aus Großbritannien. Die Verbraucherpreise stiegen im August wie erwartet um 2,2% im Jahresvergleich. Besorgniserregend war jedoch der überraschend starke Anstieg der Dienstleistungsinflation auf 5,6%. Dieser Wert wird von der Bank of England (BoE) besonders aufmerksam beobachtet, da er Aufschluss über anhaltende Preisdrücke im Dienstleistungssektor gibt.
Als Reaktion auf die Inflationszahlen gewann das britische Pfund gegenüber dem US-Dollar an Wert. Dies setzte den exportlastigen FTSE 100 zusätzlich unter Druck, da ein stärkeres Pfund die Wettbewerbsfähigkeit britischer Unternehmen im Ausland beeinträchtigen kann.
Angesichts der robusten Inflationsentwicklung haben Marktteilnehmer ihre Erwartungen an eine mögliche Zinssenkung durch die BoE zurückgeschraubt. Für die anstehende Sitzung am Donnerstag wird nun mehrheitlich mit einer Beibehaltung des aktuellen Zinsniveaus gerechnet.
Andrew Wishart, leitender Ökonom für Großbritannien bei Berenberg, betonte: "Der signifikante Anstieg der Dienstleistungspreise in Großbritannien im Vergleich zu anderen großen Volkswirtschaften lässt vermuten, dass die BoE bei eventuellen Zinssenkungen sehr behutsam vorgehen wird."
Auch an der Wall Street herrschte vor der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) eine abwartende Haltung. Die Märkte spekulieren auf den Beginn eines geldpolitischen Lockerungszyklus, wobei die Meinungen über das Ausmaß der erwarteten Zinssenkung auseinandergehen.
Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte ist laut dem FedWatch-Tool der CME innerhalb einer Woche von 14% auf 55% gestiegen. Die Mehrheit der großen Investmentbanken rechnet jedoch weiterhin mit einer moderateren Senkung um 25 Basispunkte.
Auf Unternehmensseite konnte Reckitt Benckiser (LON:RKT) gegen den Trend um 1,2% zulegen. Der Konsumgüterkonzern bestätigte Gespräche über einen möglichen Verkauf seiner Haushaltspflegesparte.
Die Kursverluste waren breit gestreut, lediglich die Verteidigungs- und Telekommunikationsbranche konnten sich dem negativen Trend entziehen.
Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.
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