NEW YORK (dpa-AFX) - Die wieder aufgeflammten Wachstumssorgen haben den Dow Jones Industrial am Freitag auf den tiefsten Stand seit Mitte November gedrückt. Sowohl der US-Leitindex als auch die anderen wichtigen Börsenbarometer büßten deutlich an Wert ein. Auslöser des jüngsten Kursrutsches war Börsianern zufolge der erneute Sinkflug des Ölpreises, der Befürchtungen bezüglich einer Abkühlung der Weltwirtschaft schürte. Gleichzeitig ist ein Ende des Überangebotes nicht in Sicht.
Der Dow (Dow Jones Industrial Average) büßte 1,53 Prozent auf 17 306,21 Punkte ein, nachdem er sich am Vortag noch etwas von einer dreitägigen Verlustserie erholt hatte. Auf Wochensicht deutet sich damit ein Minus von rund 3 Prozent an.
Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) fiel am Freitag um 1,65 Prozent auf 2018,47 Punkte. An der Nasdaq sackte der Auswahlindex 100
Zudem warfen chinesische Wirtschaftsdaten am Samstag und die mögliche Zinswende in den USA in der kommenden Woche bereits ihre Schatten voraus. Höhere Zinsen würden die Attraktivität von Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren schmälern. Insofern war an der Wall Street vor dem Wochenende deutliche Zurückhaltung Trumpf.
Derweil hellte sich das von der Universität Michigan erhobene US-Verbrauchervertrauen im Dezember weniger auf als erwartet. Diese und andere aktuelle Wirtschaftsdaten aber haben Volkswirten zufolge wohl keine Auswirkungen auf die Leitzinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch. Eine Erhöhung gelte als sicher, das Tempo für weitere Schritte dürfte aber moderat bleiben, vermuteten sie.
Die zuletzt spekulierte Mega-Fusion in der Chemiebranche wurde am Freitag vor Börsenstart bestätigt: Die Großkonzerne Dupont (NYSE:DD) (FSE:DUP) und Dow Chemical (XETRA:DCH1) (NYSE:DOW) schließen sich zusammen. Dabei entsteht ein Branchengigant mit einer Marktkapitalisierung von rund 130 Milliarden Dollar. Dies ist die größte Firmenhochzeit in der Branchengeschichte. Die Aktien von Dupont fielen am Dow-Ende um mehr als 5 Prozent, Papiere von Dow Chemical büßten mehr als 2 Prozent ein. Die Anteilsscheine beider Unternehmen waren aber bereits am Mittwoch deutlich angesprungen, als Medien über den geplanten Zusammenschluss berichtet hatten.
Daneben blieben die Aktien von US-Ölkonzernen und -förderern im Fokus. Der Ölpreis der US-Sorte WTI war auf einen weiteren Tiefstand seit Februar 2009 abgesackt. Die Internationale Energieagentur IEA hatte mitgeteilt, dass das Rohöl-Überangebot am Weltmarkt mindestens bis spät ins Jahr 2016 anhalten werde.
Die Aktien von Chevron (NYSE:CVX) (FSE:CHV) fielen um rund zweieinhalb Prozent. Am Donnerstag waren sie noch bester Wert im Dow Jones Industrial gewesen. Die Papiere von ExxonMobil (NYSE:XOM) (ETR:XONA) sanken zum Wochenschluss um mehr als 1 Prozent.
Die Papiere von Adobe Systems (NASDAQ:ADBE) (FSE:ADB) sprangen hingegen um rund drei Prozent nach oben. Der Softwarehersteller hatte am Donnerstag nach Börsenschluss seine Zahlen für das vierte Geschäftsquartal veröffentlicht und beim Gewinn die Erwartungen der Analysten übertroffen. Mehr Kunden als erwartet hatten die auf der Cloud-Technik basierten Anwendungen genutzt.