📈 69% der S&P 500-Aktien schlagen den Index – Nutze KI, um die Besten zu finden!Hot Stocks zeigen

Lufthansa schafft Tarifeinigung am Boden

Veröffentlicht am 29.11.2015, 14:25
© Reuters.  Lufthansa schafft Tarifeinigung am Boden
LHAG
-

BERLIN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lufthansa (XETRA:LHAG) hat mit der Einigung beim Bodenpersonal einen ihrer komplexen Tarifkonflikte aus dem Weg geräumt. Ob die Neureglung der betrieblichen Altersversorgung für die rund 33 000 Beschäftigten am Boden Signalwirkung für den zähen Streit mit den Gewerkschaften des fliegenden Personals haben wird, ist aber offen. Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo und die Vereinigung Cockpit (VC) halten sich bisher zurück und wollen die Vereinbarung zwischen Verdi und Lufthansa erstmal genau anschauen. Am 2. Dezember treffen sich die Gewerkschaften mit dem Konzern zu einem Job-Gipfel. Ob die VC teilnimmt, ist noch nicht entschieden. Ufo und Verdi kommen.

Einfacher wird der eher geräuschlose Abschluss am Boden die eigenen Tarifverhandlungen von Ufo und VC aber nicht gemacht haben. Die Lufthansa hat dafür ein Ziel erreicht. Denn neben einer zweistufigen Gehaltserhöhung plus Einmalzahlung verständigten sich beide Seiten auch beim Thema betriebliche Altersversorgung - ein Thema das auch bei den Piloten und dem Kabinenpersonal den Tarifstreit bestimmt. "Vor einer endgültigen Bewertung müssen wir das erstmal im Detail prüfen", sagte Ufo-Chef Nicoley Baublies am Sonntag. Unerwartet sei der Zeitpunkt kurz vor dem Job-Gipfel. "Das hat uns verwundert."

VERGLEICHSWEISE GERÄUSCHLOSEN VERHANDLUNGEN

Lufthansa und Verdi hatten nach vergleichsweise geräuschlosen Verhandlungen am Samstagnachmittag den Abschluss verkündet. Für die Beschäftigten am Boden gibt es mehr Geld. Alle Beschäftigten der sogenannten Bodendienste bei Lufthansa und den Töchtern Lufthansa-Systems, der Lufthansa-Service GmbH (LSG), der Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo bekommen für die Monate April bis Dezember einmalig 2250 Euro. Daneben wird die Bezahlung zum 1. Januar 2016 und zum 1. Januar 2017 um je 2,2 Prozent angehoben.

Vor allem aber sind die Betriebsrenten neu geregelt worden. "Kein Beschäftigter bei Lufthansa muss daher irgendwelche Abstriche bei der Rente machen", sagte Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle am Samstag. Auch Personalvorständin Bettina Volkens zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis. "Gleichzeitig können wir durch den neuen Tarifvertrag langfristig unsere Risiken und Kosten für die Altersversorgung senken", sagte sie laut Mitteilung.

BETRIEBSRENTEN

Bei den Betriebsrenten sei das bisherige Niveau für alle derzeit Beschäftigten gesichert worden, teilte Verdi mit. Das gelte auch für die ab 1. Januar 2014 neu eingestellten Beschäftigten, die bisher ohne betriebliche Altersversorgung gewesen seien. Nach Angaben der Lufthansa gibt es für Mitarbeiter, die ab Jahresbeginn 2016 eingestellt werden, eine neue Regelung. Dabei leiste das Unternehmen einen Beitrag in Höhe von 5,2 Prozent des Gehalts. Zusätzlich bringen die Mitarbeiter einen Eigenbeitrag von einem Prozent ein. "Damit ist das Ziel, eine sichere Rente auf dem bisherigen Leistungsniveau abzuschließen, erreicht", sagte Verdi-Bundesvorständin Behle.

Genau das werden sich die anderen Gewerkschaften argwöhnisch anschauen. Denn eine Verschlechterung der Konditionen für neue Mitarbeiter lehnen Ufo und VC bisher strikt ab. "Wir wollen keinen harten Schnitt, der dazu führt, dass es auf Sicht im Unternehmen unterschiedliche Regelungen für Mitarbeiter gibt, die die gleiche Arbeit machen", sagte ein VC-Sprecher am Sonntag. Ufo-Chef Baublies sagte, die Lufthansa könne nun durchaus auf die Verdi-Einigung zeigen. "Ich habe ein wenig die Sorge, dass die Lufthansa dieses Spiel spielen wird." Allerdings müsse man nun erstmal in Ruhe den Abschluss anschauen und mit Verdi über die Details sprechen.

Verdi sieht den Job-Gipfel ohnehin getrennt von allen Verhandlungen. Bei dem Treffen gehe es darum, zu erörtern, wie die Beschäftigten angesichts des Umbaus der Lufthansa "mitgenommen werden" könnten, sagte Behle. Bisher habe der Konzern zu wenig getan. Der Streit um den Umbau der Airline, bei dem Arbeitsplätze zur Billigtochter Eurowings und ins Ausland verlagert werden, bestimmt derzeit im Hintergrund alle Verhandlungen zwischen Gewerkschaften, Beschäftigten und dem Konzern. Die Flugbegleiter hatten erst vergangene Woche einen weiteren Streik des Kabinenpersonals abgesagt.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.