Frankfurt/Berlin, 23. Jun (Reuters) - Die von der Corona-Krise hart getroffene Lufthansa LHAG.DE hat noch keine Einigung mit den Gewerkschaften über ein Krisenpaket zur Senkung der Personalkosten erzielt. Bei den bis zum frühen Morgen geführten Verhandlungen sei mit keiner Gewerkschaft eine Vereinbarung für ein "hinreichendes Krisenpaket" abgeschlossen worden, teilte die Lufthansa am Dienstag mit. Lufthansa-Chef Carsten Spohr wollte mit der Vereinigung Cockpit (VC) für die Piloten, der Flugbegleitergewerkschaft UFO und Verdi ursprünglich bis zum gestrigen Montag ein Sparpaket aushandeln - und damit noch vor der entscheidenden Hauptversammlung am Donnerstag. Damit soll verhindert werden, dass die rechnerisch 22.000 überzähligen Vollzeitstellen gestrichen werden.
Die bereits fortgeschrittenen Verhandlungen mit VC und UFO will die Lufthansa mit dem Ziel einer Vereinbarung noch vor der Hauptversammlung fortsetzen. Auf dem Aktionärstreffen am Donnerstag wird über das bis zu neun Milliarden Euro schwere Rettungspaket für die Lufthansa entschieden. Eine Zustimmung ist nach der Kritik von Großaktionär Heinz Hermann Thiele nicht sicher. Verdi hatte am Montag bereits mitgeteilt, erst nach der HV am Freitag weiterverhandeln zu wollen.