Investing.com -- An den europäischen Aktienmärkten ging es am Montag leicht bergab, da die Kurse Mühe hatten ihre Viermonatshochs vom Freitag auszubauen, die sie auf Hoffnungen erreicht hatten, dass die Europäischen Zentralbank mit einem Konjunkturprogramm einschreiten werde.
Das EZB-Ratsmitglied Benoit Coeure hatte am Freitag gesagt, dass die konjunkturelle Verlangsamung länger und tiefer sei als erwartet und dass die Bank eine neue Runde von günstigen Langzeitkrediten für den Banksektor erwäge. Das hat heute Morgen immer noch die Kurse spanischer und italienischer Banken gestützt, während dem Rest des Marktes der Schwung abhanden gekommen ist.
Die Zuversicht über die amerikanisch-chinesischen Handelsgespräche scheint zum großen Teil von einer Kombination schwacher heimischer Konjunkturdaten und Unsicherheit über die Unternehmen zunichtegemacht worden sein – zum Teil wegen einer Drohung von US-Präsident Donald Trump, stattdessen Zölle auf europäische Produkte zu erheben.
Autoaktien standen weiter unter Druck, seit Bloomberg berichtet hatte, dass US-Handelsminister Wilbur Ross einen Report an seinen Präsidenten geschickt hat, ob im Ausland hergestellte Fahrzeuge ein Risiko für die nationale Sicherheit darstellen. Trump hat 90 Tage Zeit für eine Antwort und weitere 15 Tage zum Handeln. Ein Report aus der letzten Woche der deutschen Denkfabrik Ifo sagte, dass die Folgen von Zöllen auf deutsche Exporte in die USA schwerwiegend sein würden.
Um 10:40 MEZ lag der Euro Stoxx 50 Index 4,6 Punkte oder 0,1% tiefer auf 3.236,65.
Der britische FTSE 100 lag 0,3% tiefer. Ein Lichtblick war der Konsumgüterhersteller Reckitt Benckiser (LON:RB), dessen Aktie um 4,7% stieg, nachdem er seine Dividende angehoben hatte, da er eine generelle Verbesserung über alle Geschäftsbereiche hin melden konnte.
Im Handel am Montagmorgen stand Wirecard (DE:WDIG) heraus, deren Kurs um 12% anstieg, nachdem die deutsche Bundesaufsicht für Finanzdienstleistungen Bafin Leerverkäufe der Aktie für die nächsten zwei Monate verboten hatte. Wirecard wurde von einigen Berichten in der Financial Times erschüttert, die manipulative Buchführungspraktiken in seinem schnell wachsenden Asiengeschäft behaupteten. Das Unternehmen hat die Berichte bestritten. die Bafin hat sich nicht über die Glaubwürdigkeit der Aussagen der Firma geäußert.
"Es gibt ein Risiko, dass der Einfluss auf den Kurs der Wirecard AG als Ergebnis von einer Zunahme von neuen oder bestehenden Netto-Shortpositionen exzessive Kursbewegungen der Aktie von Wirecard AG auslösen wird, angesichts der wirtschaftlichen Bedeutung des Unternehmens," zitierte Reuters die Bafin. Der Kurs von Wirecard ist immer noch 30% unter seinem Stand von bevor die FT ihre Berichte veröffentlichte.
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