Investing.com -- Rezessionsängste haben die Aktien in Europa im Handel am Mittwochmorgen von einem Zweimonatshoch gezogen, nachdem schockierend schwache Daten von den Neuaufträgen an deutsche Fabrikhersteller einen schwachen Start ins Jahr 2019 für die wichtigste Volkswirtschaft der Region durchblicken ließen.
Die Neuaufträge sind im Monat um 1,6% gesunken und lagen gegenüber dem Vorjahr 7,0% tiefer, meldete das Statistische Bundesamt.
Um 10:45 MEZ stand der Benchmark-Aktienindex, der Euro Stoxx 50 8 Punkte oder 0,2% tiefer auf 3.207,25. Am Dienstag war er auf ein Zweimonatshoch gestiegen, vor dem Hintergrund stärkerer Märkte in den USA.
Der Autobauer Daimler (DE:DAIGn) illustrierte den Trend und fiel an den Boden des Euro Stoxx 50, nachdem er einen Rückgang des Betriebsgewinns im vierten Quartal um 22% gegenüber dem Vorjahr und 9% unter dem Durchschnitt der Vorhersagen berichten musste.
Der Hersteller von Mercedes-Benz sagte ein schwieriges Jahr 2019 voraus, das von hohem Investitionsbedarf und teuren Modelleinführungen geprägt sein wird.
Auch die Banken liefen schlecht, da die Konjunkturdelle den Zeitpunkt in die Zukunft verschiebt, an dem die Europäische Zentralbank ihr Politik der Negativzinsen beenden kann, die der Rentabilität der Banken geschadet hat. BNP Paribas (PA:BNPP) Anteile fielen um 0,8%, nachdem die Pariser Bank ihre Umsatz- und Gewinnziele für 2020 gesenkt hatte. Sie kündigte eine weitere Kostensenkung um 600 Mio Euro an, mehr als die Hälfte soll davon vom Firmen- und Investmentbanking kommen, da im vierten Quartal in die Verlustzone gerutscht ist.
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Die Nachrichten von BNP belasteten auch die Konkurrenten Societé Generale (PA:SOGN) und Deutsche Bank (DE:DBKGn). Allerdings nicht den niederländischen Finanzgiganten ING (AS:INGA), dessen Kurs um mehr als 5% anstieg, nachdem er beim Gewinn besser als erwartet abgeschnitten hatte, was einen Schlussstrich unter seine Probleme mit den heimischen Regulierungsbehörden und seinen Ablegern in der Türkei und Russland zieht.
Auch gestiegen sind Papiere der irischen Baumaterialiengruppe CRH (LON:CRH), nachdem Cevian, Europas größter aktivistischer Investor bekanntgegeben hatte, er sei der zweitgrößte Anteilseigner der Gruppe geworden.