Frankfurt, 21. Apr (Reuters) - Aus Furcht vor einer Pleitewelle in der US-Energiebranche ziehen sich weitere Anleger von der Wall Street zurück. Die Leitindizes Dow Jones .DJI , Nasdaq .IXIC und S&P 500 .SPX fielen zur Eröffnung am Dienstag um bis zu 2,2 Prozent.
Der im Tagesverlauf auslaufende Mai-Kontrakt auf die US-Ölsorte WTI CLc1 notierte bei minus 4,43 Dollar je Barrel (159 Liter), nachdem sein Preis am Montag erstmals in den negativen Bereich und auf minus 40,32 Dollar gerutscht war. Investoren legten also Geld drauf, um den Future loszuschlagen, damit sie am Ende nicht das Rohöl physisch abnehmen müssen. Denn durch die Coronavirus-Pandmie ist die Energienachfrage derzeit am Boden.
Vor diesem Hintergrund stehe den Öl- und Gaswerten eine harte Woche bevor, sagte Analyst Edward Moya vom Brokerhaus Oanda. Die Aktien von Exxon XOM.N und Chevron (NYSE:CVX) CVX.N fielen um jeweils etwa vier Prozent. US-Schieferölförderer wie Marathon MRO.N , Occidental OXY.N und Apache APA.N verloren bis zu sieben Prozent. Sie benötigen wegen des aufwendigen Fracking-Verfahrens Experten zufolge einen Ölpreis von etwa 50 Dollar, um profitabel zu arbeiten.
Auf die Stimmung drückten außerdem enttäuschende Firmenbilanzen. So stimmte Coca-Cola (NYSE:KO) KO.N die Anleger wegen der Coronavirus-Restriktionen auf einen Umsatzrückgang im zweiten Quartal ein. Der Markt betrachte dies zwar als vorübergehend, die Aktie sei aber bereits recht teuer, konstatierte Analyst Kevin Grundy von der Investmentbank Jefferies. Die Papiere des Getränke-Herstellers verloren 4,5 Prozent auf 44,44 Dollar.
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