Gleich zu Beginn des heutigen Handelstages hat sich gezeigt, dass die Anleger nicht wirklich zufrieden mit den Zahlen von Medigene sind. Der Kurs der Aktie gab um rund 3 % nach und bewegt sich damit auf das bisherige Jahrestief zu. Charttechnisch hat sich eine Abwärtsbewegung bereits angedeutet. Doch schauen wir uns das Zahlenwerk und den Ausblick einmal genauer an.
Quartalszahlen im Überblick: Das sind die wichtigsten Entwicklungen der ersten 9 Monate!
Auf der klinischen Seite hat sich im Jahr 2018 viel getan. Medigenes TCR-T-Therapie (MDG1011) wurde im Bereich Blutkrebserkrankungen in Phase I/II-Studien gestartet. Die TCR-Discovery-Partnerschaft wurde ausgeweitet und es befinden sich dort nun 6 anstatt 4 Projekte. Neue Aktien wurden ausgegeben und mehr als 32 Mio. Euro konnten dadurch erlöst werden. Doch wie wirkt sich das nun alles auf die Quartalszahlen aus?
Ein Blick auf die Kennzahlen im Detail: Gesamterlöse konnten auf 8 Mio. Euro gesteigert werden!
Damit konnte Medigene seinen Umsatz um rund 11 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum steigern. Für die Steigerung und den Gesamtumsatz war vor allem der Geschäftsbereich Immuntherapien verantwortlich. Dieser stieg auf 4,7 Mio. Euro. Medigene hat zudem planmäßig die F&E-Aufwendungen angehoben und 13,3 Mio. Euro investiert. Das ist wichtig, denn nur so können aussichtsreiche Wirkstoff-Kandidaten identifiziert und die klinische Entwicklung vorangetrieben werden.
Veränderungen bei der Liquidität: Schönes finanzielles Polster!
Medigene ist auf externe Zuflüsse angewiesen, umso bedeutender war die Eigenkapitaltransaktion im laufenden Jahr. Zum Ende des dritten Quartals verfügte das Unternehmen über beachtliche Cash-Reserven in Höhe von 76,3 Mio. Euro. Da das Unternehmen weiterhin nicht profitabel ist, ist dieses Polster zur Deckung der laufenden Kosten sehr wichtig. Der Periodenverlust beläuft sich auf 12,2 Mio. Euro.
Wie sieht die Finanzprognose aus?
Das Unternehmen sendet vor allem hier positive Signale aus, denn die Finanzprognose wurde zuletzt mit dem Halbjahresbericht angehoben und nun verbessert sich diese weiter. Für das Gesamtjahr 2018 plant das Management mit Gesamterlösen zwischen 9,5 Mio. Euro und 10,5 Mio. Euro. Auch bei den Kosten scheint es eine positive Entwicklung zu geben. Hier könnte man unter den ursprünglich angesetzten Ausgaben bleiben.
Wie sieht es mit dem operativen Ergebnis bei Medigene aus?
Hier geht das Unternehmen von einem EBITDA-Verlust von 16 bis 18 Mio. Euro aus. Die bisherige Prognose lag bei bis zu 20 Mio. Euro. Für Überraschungen könnten Meilensteinzahlungen und andere positive Einflüsse sorgen, die natürlich aufgrund ihrer Nichtplanbarkeit nicht in der Prognoserechnung inkludiert sind.
Der Ausblick der Medigene-Aktie!
Forschung und Entwicklung gehen weiter, aber die Anleger zeigen sich von den bisherigen Errungenschaften nicht wirklich begeistert, wenn man sich den Kurs einmal ansieht. Seit längerem hat sich nun eine Abwärtstendenz im Chart der Medigene-Aktie herauskristallisiert, die nun weiter für Druck sorgen könnte. Solange keine positiven Ergebnisse aus den Studien kommen, könnte der Kurs weiter nach unten laufen.
Wie wird es operativ weitergehen?
Das Unternehmen wird alles daran setzen seine Umsätze weiter auszubauen, das ist ja bereits ganz gut geglückt. Weitere Partnerprogramme und Projekte könnten hier hinzukommen und die Umsatzseite stärken. Klinische Fortschritte bleiben aber auch in den nächsten Jahren das wichtigste und daran werden die Anleger die Aktie und das Unternehmen messen.
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Ein Beitrag von Johannes Weber.
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