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Mit Crash-Prophezeiungen richtig umgehen

Veröffentlicht am 20.12.2018, 13:38
© Reuters.  Mit Crash-Prophezeiungen richtig umgehen

Der umsichtige Anleger sollte seine Investitionsentscheidungen nicht von Crash-Vorhersagen leiten lassen. So machen Sie sich unabhängig von Börsenstimmungen und dem Auf und Ab der Märkte.

Es ist wieder soweit: Ökonomen und Marktstrategen mahnen die Anleger zur Vorsicht, Finanzgazetten warnen vor steigender Rezessionsgefahr, und so mancher Crash-Prophet malt ein noch düstereres Bild. Der weltweite Konjunkturaufschwung laufe aus, so ist zu lesen und zu hören; die Unsicherheit, für die die US-Politik sorgt, bremse Unternehmensinvestitionen, und das wiederum schwäche die Nachfrage. Außerdem würden die Probleme vieler Banken eine neue Krise heraufbeschwören, die größer sein werde als die in 2008/2009.

Für die Finanzbranche ist eine Crash-Prophezeiung zwar nicht die beste aller Welten. Aber auch sie kann die Kasse klingeln lassen. Denn im Regelfall werden dann viele Investoren hektisch, wollen ihr Portfolio umzuschichten: zum Beispiel Aktien verkaufen, Anleihen und Absicherungsinstrumente kaufen. Mit jedem Kauf und Verkauf verdienen die Banken Gebühren. Das schmälert zunächst einmal das Investitionskapital der Anleger. Eine wichtige Frage ist daher: Lohnt sich das zyklische Handeln überhaupt? Oder: Was tun in Zeiten der Crash-Prophezeiungen?

Verlockendes Market-Timing

Wem es gelingt, oben zu verkaufen und unten zu kaufen, der ist bekanntlich gut dran: Denn er wird so Überrenditen einfahren – also eine Rendite auf das eingesetzte Kapital erzielen, die höher ausfällt als die Rendite des Gesamtmarktes. Doch leider es gibt nur wenige, die solch ein „Market-Timing“ hinreichend gut beherrschen, die also mit “Rein-Raus“ Überrenditen erzielen können. Sicher, das ein oder andere Mal mag einem das gelingen, aber eben nicht in systematisch-verlässlicher Weise. Und dennoch ist es für die meisten sehr verlockend, sich dem Market-Timing hinzugeben.

Das gilt vor allem in Phasen nachgebender Kurse, wenn sich Sorge und Angst bei den Börsianern breit machen. Jeder Anleger will Verluste vermeiden und Gewinne mitnehmen. Man will kurzfristig aus dem Markt aussteigen und dann, sobald sich die Lage beruhigt hat, wieder einsteigen. Dieser Drang ist nur allzu menschlich. Wer aber das Market-Timing nicht perfekt beherrscht, fällt dabei leicht auf die Nase.

Ein Beispiel soll das illustrieren. Nehmen wir an, Sie investieren 10.000 Euro in eine Aktie zum Kurs von 100 Euro, sie besitzen jetzt also 100 Aktien. Nun sinkt der Aktienkurs auf, sagen wir, 80 Euro.

Zunächst halten Sie den Buchverlust von 2.000 Euro aus. Doch der Kurs rauscht weiter nach unten, auf 40 Euro. Jetzt reicht es Ihnen. Sie verkaufen. Ihr realisierter Verlust beträgt 6.000 Euro. Doch dann dreht der Markt. Sie aber sind sich noch nicht sicher, ob das schon die „Trendwende“ ist und warten. Der Kurs steigt auf 50 Euro, und jetzt kaufen Sie mit ihrem verbliebenen Kapital 80 Aktien. Der Aktienkurs steigt auf 150 Euro. Ihre Rendite beträgt 20 Prozent (vor Kosten). Doch wären Sie investiert geblieben, hätten Sie sich über 50 Prozent freuen können.

Rezessionen sind kaum prognostizierbar

Vielleicht denken Sie jetzt: Nun gut, ich selbst kann kein Market-Timing. Die „Experten“ auf den Kapitalmärkten – Ökonomen, Strategen und Portfoliomanager – aber sind fähig, Rezessionen und Crashs vorherzusagen, und deshalb richte ich meine Investitionsentscheidungen an ihrem Rat aus. Doch Vorsicht: Auch Experten können meist Rezessionen und Krisen nicht treffsicher vorhersehen. Der Grund: Das Geschehen in den Volkswirtschaften lässt sich nicht so ohne weiteres vorhersagen, schon gar nicht mit wissenschaftlichen Mitteln.

Im Bereich des menschlichen Handelns lassen sich nämlich – anders als in den Naturwissenschaften – keine konstanten Verhaltensparameter identifizieren, die uns sagen könnten, wie die Handelnden auf das Eintreffen eines bestimmten Faktors (wie zum Beispiel Zinserhöhung, Ölpreisverfall, Steuererhöhung etc.) reagieren – nach dem Motto: „Wenn X, dann Y“. Zudem ist auch das Eintreffen der Faktoren selbst, die das Handeln der Marktakteure bestimmen, nicht selten unbekannt: Wer weiß zum Beispiel heute schon, welche neuen Produkte und welche neuen Firmen es künftig geben wird?

Und selbst wenn man das wüsste, so müsste man auch noch wissen, in welchem Ausmaß bestimmte Entwicklungen – also Zinsen, Wechselkurse oder sonstige politische Geschehnisse – auf die Finanzmarktpreise einwirken. Dazu müsste man dann aber wiederum wissen, welche Erwartungen die Finanzmarktpreise bereits enthalten, ob also die künftigen Geschehnisse eine „Überraschung“ und damit kursrelevant sein werden, oder ob sie bereits erwartet und damit bereits in den Börsenkursen enthalten und damit nicht kursbeeinflussend sind. All das lässt sich nicht verlässlich abschätzen.

Wie man auf den Konjunkturzyklus reagiert

Wenn aber volkswirtschaftliche Zukunftsprognosen einschließlich der Crash-Prophezeiungen auf derart wackeligen Füßen stehen: Wie also soll und kann der umsichtige Investor auf Crash-Prophezeiungen reagieren? Eine praktikable Antwort lautet: Machen Sie sich und Ihre Investitionsentscheidungen möglichst unabhängig vom zyklischen Auf und Ab der Finanzmärkte und der Konjunkturen. Dazu mögen die nachstehenden zwei Handlungsempfehlungen besonders hilfreich sein.

Empfehlung 1: Denke und handle langfristig. – Wer sich einmal eingehend mit den Kursverläufen an der Börse beschäftigt hat, der wird bemerkt haben, dass die Aktienkurse sich kurzfristig (von einem Tag zum anderen, von Monat zu Monat oder von Quartal zu Quartal) nicht verlässlich prognostizieren lassen. Sie zeigen vielmehr verdächtige Ähnlichkeit mit einem statistischen Zufallsprozess, den man auch als „Random Walk“ bezeichnet: also dem Gang eines Betrunkenen, der unter Schwankungen voranschreitet.

Wenngleich auch der Verlauf der Aktienkurse kurzfristig nicht verlässlich eingeschätzt werden kann, so gilt das nicht in gleichem Maße für die lange Frist (das heißt über, sagen wir, fünf Jahre und mehr), wenn zwei Bedingungen erfüllt sind. Die erste Bedingung: Operieren Unternehmen auf relativ freien Märkten, besteht die begründete Erwartung, dass sie über die Zeit hinweg positive Renditen (nach Abzug der Inflation) auf das eingesetzte Kapital erzielen und dem Aktionär Kursgewinne und Dividendenzahlungen bescheren werden.

Die zweite Bedingung: Die Chance auf eine positive Aktienrendite nimmt zu, wenn die Aktien zu einem fairen Preis, also nicht zu überteuerten Kursen, gekauft werden. Der Gewinn liegt schließlich auch im Einkauf – eine Einsicht, die man betonen muss: Selbst wenn das Unternehmen auch noch so gut ist, wird seine Aktie keine gute Investition sein, wenn sie zu teuer gekauft wird. Die Investitionsrendite wird sogar schlechter ausfallen als bei einer weniger guten Unternehmensaktie, die zu einem sehr niedrigen Kurs gekauft wurde.

Empfehlung 2: Unterscheide zwischen Buch- und Kapitalverlust. – Verlust ist nicht gleich Verlust. Der umsichtige Investor sollte zwischen Buchverlusten und Kapitalverlusten streng unterscheiden. Ein Buchverlust entsteht, wenn der Börsenkurs unter den Wert der Aktie fällt (wobei der Wert der Aktie der Summe der erwarteten künftigen Unternehmensgewinne, abgezinst auf die Gegenwart, entspricht). Das kann geschehen, wenn zum Beispiel die Investoren in Panik geraten und eine Verkaufswelle einsetzt.

Rutscht der Börsenkurs unter den Wert der Aktie, ist das kein Grund, unruhig zu werden. Früher oder später wird sich das korrigieren, der Börsenkurs also wieder dem Aktienwert zustreben. Anders verhält es sich in dem Fall, in dem der Wert der Aktie überschätzt wurde. Ist der Börsenkurs auf den gesunkenen Wert gefallen, ist es angeraten zu verkaufen – und den Buchverlust zum Kapitalverlust werden zu lassen – wenn man Investitionsalternativen hat, die eine höhere Rendite versprechen als das Festhalten an der bisherigen, fehleingeschätzten Investition.

Das Wissen um den Wert einer Aktie

Vor dem Hintergrund des Gesagten schält sich eine wichtige Erkenntnis heraus: Wer den Wert seiner Investments kennt, kann gute Investitionsentscheidungen treffen. Er kann vor allem auch schwierige Marktphasen besser durchstehen, denn er verringert die Gefahr, unvorteilhafte Investitionsentscheidungen zu treffen. Der umsichtige Investor hat daher gute Gründe, seine Aufmerksamkeit auf die Bestimmung des Aktienwertes zu richten – und sich nicht von den Crash-Prophezeiungen beeindrucken zu lassen. Letztere mögen zwar interessant und mitunter unterhaltend und aufregend sein. Aber sie helfen dem Investor meist nicht, die richtigen Investitionsentscheidungen zu treffen.

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Ein Beitrag von Dr. Thorsten Polleit.

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