🧐 ProPicks KI Oktober-Update: Welche Aktien haben es geschafft?Jetzt reinschauen

Möbelkonzern Steinhoff sieht finanzielle Sanierung auf gutem Weg

Veröffentlicht am 26.01.2018, 16:26
© Reuters. Two Mattress Firm stores are shown on either side of the street in Encinitas, California,
CARR
-

München/Davos (Reuters) - Der kriselnde Möbelriese Steinhoff versucht seine Kreditgeber zu beruhigen.

In einer Präsentation für ein Treffen mit Banken in London verwies Aufsichtsratschefin Heather Sonn am Freitag auf die Erfolge bei der finanziellen Stabilisierung der operativen Töchter. Zuletzt sei am Mittwoch ein Restrukturierungsplan für die österreichische Tochter Kika-Leiner vereinbart worden. Die Liquidität der Möbelhaus-Kette, die in Europa am stärksten gewackelt hatte, sei damit gesichert. Die deutsche Billig-Möbelkette Poco, an der Steinhoff 50 Prozent hält, trage sich finanziell weiterhin selbst.

Ein mutmaßlicher Bilanzierungsskandal hatte die Aktien des zweitgrößten Möbelkonzerns der Welt nach Ikea auf eine rasante Talfahrt geschickt. Das machte die Banken nervös, weil viele Kredite mit den Anteilen besichert waren. Große US-Banken hatten ihre Darlehen teilweise abgeschrieben. Neben den Banken wollte Sonn am Freitag auch Vertreter der Kreditversicherer treffen, die das operative Geschäft von Handelskonzernen vorfinanzieren.

© Reuters. Two Mattress Firm stores are shown on either side of the street in Encinitas, California,

Der südafrikanische Konzern mit deutschen Wurzeln ist dabei, sich bei südafrikanischen Banken 200 Millionen Euro zu besorgen, um die Liquidität für die nächsten Monate zu sichern. Zuletzt war nur ein Drittel davon ausgezahlt worden. Die französische Tochter Conforama hatte sich auf eigene Faust 115 Millionen Euro vom Finanzinvestor Tikehau Capital beschafft. Weitere 79 Millionen Euro kamen mit dem Verkauf eines Anteils am Online-Portal Showroomprivé an Carrefour (PA:CARR) herein.

Sonn erklärte in der Präsentation, Steinhoff könne nun die nächsten Schritte angehen: eine breitere Basis an Kreditgebern zu schaffen und strategische Optionen auszuloten. Im laufenden Jahr laufen rund zwei Milliarden der 10,7 Milliarden Euro aus, die sich Steinhoff zur Finanzierung seiner Akquisitionstour geliehen hat. Insider gehen davon aus, dass der Konzern einige Unternehmensteile wieder zur Disposition stellen wird, die er in den vergangenen Jahren zusammengekauft hatte.

Nach Ansicht der Johannesburger Börsen-Chefin Nicky Newton-King zeigt der Fall Steinhoff, dass Aktionäre und Aufsichtsräte Unternehmen künftig stärker auf die Finger sehen müssten. "Es gibt definitiv die Erkenntnis, dass mehr aktivistische Aktionäre vonnöten sind", sagte die JSE-Chefin am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. Und vor allem dort, wo es sehr charismatische Vorstandschefs gebe, müssten die Aufsichtsräte besser aufpassen. Bei Steinhoff waren wegen des Skandals sowohl Vorstandschef Markus Jooste als auch Aufsichtsratschef Christo Wiese gegangen.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.