Von Senad Karaahmetovic
Investing.com - Die US-Großbank Morgan Stanley (NYSE:MS) hat sich erneut optimistisch über die kurzfristigen Aussichten am US-Aktienmarkt geäußert. Bereits in der vergangenen Woche hatten die Experten geschrieben, dass es angesichts der überverkauften Marktbedingungen zu einer kurzfristigen Erholung kommen könnte. Und so sollte es schließlich auch kommen. Letzte Woche stieg der US-Leitindex dank Spekulationen über eine Drosselung des Zinserhöhungstempos durch die Fed um 4,4 % an.
Selbst das "leiseste Flüstern eines möglichen Kurswechsels der Fed" reichte aus, um den Aktienmarkt zu einer Rallye zu motivieren. So schloss der S&P 500 die vergangene Woche knapp 5 % fester. Die Strategen sehen nun das Potenzial für eine ausgedehnte S&P 500-Rallye in den kommenden Wochen. In diesem Fall könnte das Börsenbarometer sogar bis den Bereich um 4.000 bis 4.150 Punkte vorstoßen. Unterstützung bot dem S&P der gleitende 200-Wochen-Durchschnitt bei 3.600 Punkten.
"Das Ende der Kurve am Anleihemarkt bietet zum ersten Mal seit Anfang 2021 einen realen Wert, was die Zinssätze anfällig macht. Eine solche Bewegung könnte den nötigen Treibstoff für die nächste Etappe der taktischen Aktienrallye liefern, bis die Gewinnschätzungen für 2023 vollständig kapitulieren, was unserer Meinung nach noch ein paar Monate dauern könnte", heißt es in einer Kundenmitteilung.
Auf die Frage, wann die "vollständige Kapitulation" bei den EPS-Schätzungen erfolgen könnte, ergänzten die Analysten:
"Man wird wohl auf die Berichtssaison für das vierte Quartal warten müssen, wenn die Unternehmen ihre Prognosen für 2023 vorlegen, um so eine Kapitulation bei den künftigen Gewinnschätzungen zu bekommen, die dann für ein Kurstief sorgen könnten."
Bis dahin dürften die in den nächsten Wochen anstehenden EPS-Revisionen den Aktien kaum schaden, resümierten die Strategen.