Frankfurt, 05. Feb (Reuters) - Spekulationen auf eine rasche Eindämmung des Coronavirus ermuntern Anleger zum Einstieg in die US-Aktienmärkte. Zusätzlichen Rückenwind erhielten die Börsen von überraschend starken Konjunkturdaten und einer ermutigenden Bilanzsaison, sagte Art Hogan, Chef-Anlagestratege des Vermögensverwalters National Securities. Die Leitindizes Dow Jones .DJI , S&P 500 .SPX und Nasdaq .IXIC stiegen zur Eröffnung am Mittwoch um jeweils rund ein Prozent. Letzterer markierte mit 9574,94 Punkten den zweiten Tag in Folge ein Rekordhoch.
Der privaten Arbeitsagentur ADP zufolge schufen US-Firmen im Januar 291.000 neue Jobs. Das ist der höchste Wert seit Mai 2015. Analysten hatten lediglich mit einem Plus von 156.000 gerechnet. Die ADP-Zahlen geben einen Vorgeschmack auf die offiziellen Zahlen am Freitag.
Haupt-Triebfeder der aktuellen Rally war aber ein chinesischer TV-Bericht, Forscher der Universität Zhejiang hätten ein wirksames Medikament zur Behandlung des Coronavirus gefunden. Ein britischer Wissenschaftler sagte dem Sender "Sky News", sein Team habe einen "bedeutenden Durchbruch" erzielt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO dementierte allerdings, dass es eine Therapie gegen den Erreger gebe. deckten sich dennoch wieder mit Touristikwerten ein, die in den vergangenen Wochen unter die Räder gekommen waren. Die Aktien von United Airlines UAL.O und American Airlines AAL.O gewannen jeweils etwa zwei Prozent. In den vergangenen Tagen hatten zahlreiche Fluggesellschaften Flüge nach China gestrichen. Gefragt waren auch die Papiere der Kreuzfahrt-Anbieter Carnival (LON:CCL) CCL.N , Royal Caribbean RCL.N und Norwegian NCLH.N . Sie verteuerten sich um bis zu 2,1 Prozent.
Die Aktien von Coty COTY.N stiegen sogar um 13,3 Prozent, nachdem der Kosmetikkonzern der deutschen Familie Reimann ein Quartalsergebnis über Markterwartungen vorgelegt hatte. Der Höhenflug von Tesla TSLA.O fand dagegen sein vorläufiges Ende. Die Titel des Elektroauto-Pioniers fielen um 8,8 Prozent, nachdem sie in den vergangenen fünf Tagen mehr als 50 Prozent zugelegt hatten. Dem Unternehmen zufolge verzögert der Coronavirus-Ausbruch in China die Auslieferung von dort gefertigten Fahrzeugen.