Investing.com - Zum ersten Mal seit 2014 schreibt die Deutsche Bank (DE:DBKGn) wieder schwarze Zahlen. Die Aktie des größten deutschen Bankhauses verliert trotzdem an Wert - und das nicht ohne Grund. Im vierten Quartal 2018 rutschte sie wieder in die roten Zahlen, während die US-Konkurrenten grüne Zahlen schrieben.
Die Aktie der Deutschen Bank sank im frühen Handel um 2 Prozent auf 7,59 Euro und kostete damit so wenig wie zuletzt Mitte Januar.
Im Schlussquartal 2018 wies die Deutsche Bank einen Verlust von 409 Millionen Euro aus und damit mehr als von Analysten erwartet. Die Erträge im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren sanken um 23 Prozent auf 786 Millionen Euro ein. Auch das Investmentbanking der Frankfurter musste hohe Einbußen hinnehmen. Die Umsätze fielen um mehr als 1 Milliarden Euro auf gut 13 Milliarden Dollar.
Der Verlust vor Steuern verringerte sich aber von 1,4 Milliarden Euro im vierten Quartal 2017 auf 319 Millionen Euro.
Die Deutsche Bank sprach von einem herausfordernden Marktumfeld im Schlussquartal sowie negative Nachrichten zum deutschen Bankhaus, einschließlich der Hausdurchsuchung an Standorten der Bank Ende November.
Insgesamt erzielte die Deutsche Bank im abgelaufenen Geschäftsjahr ihren ersten Nettogewinn nach drei Verlustjahren in Folge. Der Gewinn belief sich auf 341 Millionen Euro nach einem Minus von 735 Millionen im Jahr 2017. Von Reuters befragte Analysten hatten jedoch im Vorfeld des Zahlenwerks mit einem Plus von 461 Millionen Euro gerechnet.
"Die Rückkehr in die Gewinnzone zeigt, dass die Deutsche Bank auf dem richtigen Weg ist. Nun geht es darum, den nächsten Schritt zu tun. Wir werden 2019 die Kosten weiter senken und gleichzeitig gezielt in Wachstum investieren. Wir wollen die Profitabilität im laufenden Jahr und darüber hinaus deutlich steigern", sagte Sewing im Anschluss an die Quartalszahlen.
Enttäuscht haben dürfte die Anleger auch die harte Eigenkapitalquote, die in Turbulenzen besonders wichtig ist, da es der Bank in der Krisensituation helfen soll, sich selbst zu stabilisieren. Die Tier-1 sank von 14 Prozent Ende 2017 auf 13,6 Prozent in 2018.
Übertroffen hat die Deutsche Bank dagegen das Kostenziel und das Ziel für den Stellenabbau. Die zinsunabhängigen Aufwendungen lagen 2018 bei 23,5 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 5% im Vergleich zum Vorjahr entspricht, teilte die Bank mit. Für 2019 sollen die bereinigten Kosten auf 21,8 Milliarden Euro nach 22 Milliarden Euro zuvor fallen.
Die Zahl der Vollzeitstellen reduzierte sich zum Jahresende 2018 auf rund 91.700. Sie lag damit im Einklang mit dem Ziel der Bank von weniger als 93.000 Vollzeitstellen zum Jahresende. Dabei hat die Bank Einstellungen in Wachstumsbereichen und in Kontrollfunktionen mehr als ausgeglichen, heißt es in der Pressemitteilung. Auch wolle man bis zum Jahresende 2019 die Zahl der Vollzeitstellen auf 90.000 senken.
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von Robert Zach