von Robert Zach
Investing.com - Der Nasdaq 100 hat zu Beginn der neuen Handelswoche nachgegeben. Nach der zuletzt beobachteten Kursstabilisierung an der Wall Street bereiten sich die Marktteilnehmer nun auf die beginnende Q2-Berichtssaison und die Veröffentlichung der Inflationsdaten in dieser Woche vor. Als Belastungsfaktor erweist sich einmal mehr der starke US-Dollar, der vor allem Unternehmen belastet, die einen großen Teil ihrer Umsätze im Ausland erzielen.
Der Auswahlindex Nasdaq 100, der am Freitag um 0,16 Prozent zulegen konnte, fiel zum Wochenanfang um 1,89 Prozent auf 11.896,96 Zähler. Der marktbreitere S&P 500-Index, in dem sowohl Technologie- als auch Standardwerte enthalten sind, gab 1,01 Prozent auf 3.859 Zähler nach.
In der Berichtssaison und bei den Teuerungsdaten geht es hauptsächlich um die Frage, wie stark sich die steigenden Preise auf die Gewinne und Margen der Unternehmen auswirken.
"Angesichts der anhaltend hohen Rohstoff- und Erzeugerkosten werden sich die Unternehmen Gedanken darüber machen, inwieweit die gestiegenen Preise an die Verbraucher weitergegeben werden können und wie sie ihre Gewinne angesichts des wirtschaftlichen, geopolitischen und sonstigen Gegenwinds aufrechterhalten können", sagte Greg Bassuk, Chief Executive Officer bei AXS Investments.
Der US-Vermögensverwalter BlackRock (NYSE:BLK) hat heute seine Anlageempfehlung für US-Aktien auf "Underweight" herabgestuft. Dabei verwiesen die Experten auf eine mögliche geldpolitische Überstraffung der Zentralbanken in Reaktion auf die Inflation, aber auch auf sinkende Margen der Unternehmen.
"Die Fed beabsichtigt, die Zinsen bis in den restriktiven Bereich zu erhöhen. Der Ausverkauf seit Jahresbeginn spiegelt dies zum Teil wider. Die Bewertungen sind jedoch noch nicht genug gesunken, um den schwächeren Unternehmensgewinnen Rechnung zu tragen", erklärte BlackRock.
An der Nasdaq 100-Spitze zogen die Anteilsscheine des Pharmaunternehmens Vertex (NASDAQ:VRTX) um 0,50 Prozent an.
Gefragt waren auch die Aktien von AstraZeneca (LON:AZN) (+0,53 Prozent), Walgreens Boots (+0,44 Prozent) und Kraft Heinz (NASDAQ:KHC) (+0,29 Prozent).
Im Gegenzug gerieten die Papiere von Pinduoduo (NASDAQ:PDD) (-11,39 Prozent), Zoom Video (NASDAQ:ZM) (-7,99 Prozent) und Tesla (NASDAQ:TSLA) (-6,66 Prozent) unter Druck.
Konjunkturdaten
Relevante Konjunkturdaten standen am Montag nicht auf dem Wirtschaftskalender.
Der vom Conference Board erhobene Beschäftigungsindex stieg per Berichtsmonat Juni von 118,88 auf 119,38.
Um 20.00 Uhr MEZ wird sich noch Fed-Mitglied Williams äußern.
Ansonsten fokussieren sich die Marktteilnehmer voll und ganz auf die Inflationsdaten am Mittwoch. Der Datensatz dürfte Händlern zufolge darüber entscheiden, ob die Fed auf ihrer Juli-Sitzung den Leitzins um 50 oder 75 Basispunkte anhebt.
Volkswirte erwarten einen Wert von 8,8 Prozent, nach 8,6 Prozent im Mai. Die Kernrate, die volatile Komponenten wie Energie und Lebensmittel ausklammert, soll den Schätzungen nach von 6,0 auf 5,7 Prozent zurückgehen.
Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung um 75 Basispunkte auf der kommenden Sitzung schätzen die Marktteilnehmer laut dem von Investing.com entwickelten FedWatch-Tool inzwischen auf 92,4 Prozent.
Technische Marken im Nasdaq 100
Relevante Widerstandsmarken im Nasdaq 100 befinden sich in Form des Pivot Points bei 12.086,95 Punkten und der R1 bei 12.217,73 Punkten.
Unterstützungen, die neue Käufer in die technologielastige Computerbörse anlocken könnten, liegen bei 11.864,13 Punkten (S2) und 11.772,09 (S3).
Das Gesamturteil der von Investing.com analysierten technischen Indikatoren und gleitenden Durchschnitten auf täglicher Basis lautet Stand heute „Neutral“.