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Niedrige Zinsen haben jeden Deutschen 470 Euro gekostet – statistisch gesehen auch dich!

Veröffentlicht am 26.01.2019, 09:34
Niedrige Zinsen haben jeden Deutschen 470 Euro gekostet – statistisch gesehen auch dich!

Es sind Meldungen wie diese, die mich regelmäßig erschreckt aufhorchen lassen: Statistisch gesehen hat jeder Deutsche im vergangenen Jahr 470 Euro aufgrund seines mangelhaften Anlageverhaltens aus dem Fenster geworfen.

Ja, das betrifft statistisch auch dich, mich, Angela Merkel und mein kleines Patenkind, das gegenwärtig eher damit beschäftigt ist, seinen Eltern ordentlich was in die Windeln zu pfeffern. Wie gesagt, statistisch gesehen.

Als Grund für diesen echten Wertverlust werden erneut die niedrigen Zinsen im Zusammenspiel mit der wieder gestiegenen Inflation und das schlechte Anlageverhalten der Deutschen kolportiert. Aber langsam. Schauen wir mal, was hier konkret passiert ist, welche Dimensionen dieser Wertverlust erreicht hat und wie man sich als Investor dagegen schützen kann.

40 Milliarden Euro … Wenn wir diese 470 Euro pro Nase aus dem Blickwinkel von Gesamtdeutschland betrachten, waren es übrigens insgesamt rund 40 Milliarden Euro, die unseren eifrigen Sparern in den vergangenen zwölf Monaten effektiv an Kaufkraft abhandengekommen sind. Und um nun einen Vergleich aufzustellen: Das entspricht gegenwärtig sogar ziemlich genau dem Wert des DAX-Konzerns adidas, der es ebenfalls auf einen Börsenwert von 40,5 Mrd. Euro bringt. Gar nicht mal so wenig in Anbetracht dieses Vergleichs und des eigentlich recht schmalen Zeitfensters von lediglich einem Jahr, oder?

Der Grund für diesen Wertverlust war erneut das Anlageverhalten unserer Landsmänner. In Zeiten eines durchschnittlichen Inflationsniveaus von 1,93 % und einem Einlagenzins von mageren 0,19 % würden die Deutschen im Schnitt einen Kaufkraftverlust von 1,74 % pro Jahr erzielen, was aus gesamtdeutscher Sicht eben dem Wert von adidas (WKN: A1EWWW) entspräche beziehungsweise einem persönlichen Kaufkraftverlust von 470 Euro. So hat es zumindest die comdirect in einem interessanten Überblick vorgerechnet.

Diese Werte entsprechen übrigens einem traurigen Rekordverlust. Zwar waren die vergangenen Jahre für die Deutschen hier ebenfalls alles andere als rühmlich. Die wieder anziehende Inflation hat nun das schlechte Anlageverhalten allerdings mit einer neuen Bestmarke beim Kaufkraftverlust pro Person abgestraft, was wohl besser so manchen Sparer zum Nachdenken animieren sollte.

Es geht bloß um 1,74 % … Das Verblüffende an dieser Sache ist für mich jedoch, dass viele eifrige Sparer diesen Effekt eigentlich relativ leicht ausgleichen könnten. Denn letztlich ginge es hierbei lediglich um die besagten 1,74 % effektiver Negativrendite, die man als Sparer kompensieren muss, damit man sich von diesem bösen, bösen Effekt des realen Kaufkraftverlustes befreien kann.

Und das ginge beispielsweise, indem man lediglich ein Fünftel bis ein Viertel seines Gesamtvermögens zu marktüblichen Renditen via eines einfachen, diversifizierten und kostengünstigen ETF anlegt. Diese Passivfonds rentierten in der Vergangenheit durchschnittlich mit 7 % pro Jahr, was daher ein sehr bequemer Weg sein könnte, um diesen gesamten Vermögensverlust auszugleichen, ohne dass man sein gesamtes Kapital investieren müsste.

Risiken und Chancen dürften sich bei einem solchen Vorgehen daher tendenziell die Waage halten. Langfristig hätte man eigentlich sogar hervorragende Chancen, dass man bei einem marktbreiten Ansatz nur gewinnen kann. Auch wenn es zunächst bloß der Ausgleich seiner persönlichen Negativrendite ist.

Inzwischen bin ich da jedoch (leider, leider!) bereits eher realistisch geworden. Und gehe insgesamt davon aus, dass ich auch in rund zwölf Monaten vermutlich wieder einen relativ ähnlichen Artikel schreiben werde, der die Schwachstellen beim Anlageverhalten deutscher Sparer in den nun kommenden zwölf Monaten offenbaren wird. Aber wer weiß, vielleicht werde ich ja auch eines Besseren belehrt?

Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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