München (Reuters) - Europas größter Zuckerkonzern Südzucker (DE:SZUG) ist im Kerngeschäft in die roten Zahlen gerutscht.
Grund seien die historisch niedrigen Zuckerpreise in der Europäischen Union, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Mannheim mit. Zuwächse im Spezialitätengeschäft wie Stärke, Lebensmittel-Zusatzstoffe und Fertigpizzen sowie im Ethanol-Geschäft der Tochter CropEnergies machten den Verlust von 36 Millionen Euro bei Zucker im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 wett. Das operative Ergebnis brach aber von März bis Mai um 40 Prozent auf 47 Millionen Euro ein. Der Umsatz ging um 3,5 Prozent auf 1,68 Milliarden Euro zurück. Bei Zucker allein stand ein Minus von 16 Prozent zu Buche.
Das ließ die Aktie am Donnerstag um vier Prozent auf 15,22 Euro sinken. Am Mittwoch hatte sie noch ein Jahreshoch erreicht.
Zum ersten Mal setzte der Konzern mit Spezialitäten mehr um als mit Zucker. Die Rüben-Anbaufläche sei in diesem Jahr um zehn Prozent auf 391.000 Hektar reduziert worden. Auch im Gesamtjahr 2019/20 (per Ende Februar) hofft Südzucker weiterhin, dass sich die erwarteten Verluste mit Zucker von 200 bis 300 Millionen Euro in den anderen Sparten kompensieren lassen. Im Konzern soll ein operatives Ergebnis zwischen null und 100 Millionen Euro zu Buche stehen, wie Südzucker bekräftigte. Der Umsatz soll - bei einem moderaten Rückgang im Zuckergeschäft - zwischen 6,7 und 7,0 (6,8) Milliarden Euro liegen.
Etwas besser als gedacht läuft es in der Ethanol-Sparte. Bei CropEnergies rechnet Südzucker nun mit einem Umsatz von 740 bis 820 Millionen Euro; bisher hatte das untere Ende der Spanne 20 Millionen Euro tiefer gelegen. Das operative Ergebnis soll 30 (bisher 20) bis 70 Millionen Euro erreichen.