Investing.com - Die Analysten von Citi haben sich nach einer Roadshow in Boston und Europa mit Investoren zu den Aussichten für Nvidia (NASDAQ:NVDA) ausgetauscht. Dabei stand vor allem die Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Vordergrund. Wie die Experten berichteten, stehe Nvidia erst am Anfang einer umfassenden Nachfragewelle, vor allem durch Enterprise-KI und den Einsatz von KI-Agenten.
Laut Citi dürfte die Aktie von Nvidia bis zur CES Anfang 2025 innerhalb einer engen Range handeln. Erst danach könnten neue Produkteinführungen, darunter die Blackwell-GPUs, für positive Impulse bei Umsatz und Margen sorgen.
Ein zentraler Punkt der Diskussionen unter den Investoren war die Entwicklung der Bruttomargen. Hierbei äußerten sie wiederholt Bedenken. Citi geht davon aus, dass die Bruttomargen im Januarquartal bei rund 72 % ihren Tiefpunkt erreichen werden. Sobald die Blackwell-Produkte in größerem Umfang auf den Markt kommen, sollten sich die Margen auf einem Niveau von etwa 75 % stabilisieren.
Im Fokus der Investoren steht zudem der Wettbewerb zwischen Nvidias Grafikprozessoren (GPUs) und anwendungsspezifische integrierte Schaltungen (ASICs). Während ASICs für bestimmte Aufgaben vorteilhaft seien, könnten die flexiblen GPUs von Nvidia ein breiteres Anwendungsspektrum abdecken, so Citi. Mit der weiteren Expansion von KI-Modellen dürfte die Nachfrage nach Nvidias vielseitigen Prozessoren weiter steigen, erklärte die Bank weiter. Zudem setzen viele Unternehmen auf Multi-Cloud-Strategien, bei denen Nvidias GPUs erhebliche Vorteile bieten würden.
Ein zentrales Thema für Rechenzentrumsbetreiber sind laut Citi auch die Total (EPA:TTEF) Cost of Ownership (TCO) und der ROI. Nvidia habe hier nach wie vor die Nase vorn, schließlich seien die Prozessoren des Unternehmens vielseitig einsetzbar und besonders für Anwendungen im KI-Bereich geeignet. Dies sei ein klarer Vorteil gegenüber konkurrierenden Technologien, die sich oft nur für spezielle Einsatzbereiche eignen.
Ein weiterer wichtiger Punkt für die befragten Investoren ist laut Citi auch Nvidias vertikale Integrationsstrategie, die sich von der reinen Chipproduktion hin zur Entwicklung kompletter Systeme entwickelt hat. Diese Ausrichtung sei eine Reaktion auf das nachlassende Fortschrittstempo des Moore’schen Gesetzes.
Citi betont zudem, dass der Umstieg von Nvidias B100-Format mit acht GPUs auf das neue GB200-Format die TCO und den ROI weiter optimieren dürfte. Investoren würden besonders optimistisch auf die langfristige Kapitalrendite blicken, vor allem aufgrund des zunehmenden Einsatzes von KI in großen Märkten wie Social Media und E-Commerce.
Mit Blick auf die kommenden Quartale sei allerdings Geduld gefragt, denn generative KI müsse sich erst noch zu einem disruptiven Geschäftsmodell entwickeln. Die Analysten von Citi erwarten, dass im Laufe des kommenden Jahres erste positive Renditedaten sichtbar würden, die insbesondere durch Anbieter von GPU-as-a-Service erzielt werden könnten.
Per Saldo bleibt Citi nach den Gesprächen mit Investoren in seiner Einschätzung zur Nvidia-Aktie optimistisch und hält an seiner Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 150 US-Dollar fest. Allerdings bestünden weiterhin Risiken, insbesondere durch zunehmenden Wettbewerb im Gaming-Sektor sowie mögliche Volatilität in den Bereichen Automobil und Rechenzentren.
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