von Robert Zach
Investing.com - Der Ölgigant Royal Dutch Shell (AS:RDSa) kämpft mit einem schwierigen Umfeld. Der Nettogewinn brach zu Jahresbeginn um 46 Prozent ein. Zugleich kappte der Großkonzern zum ersten Mal seit 75 Jahren seine Dividende im Zuge des Ölpreisverfalls.
Der bereinigte CCS-Gewinn - die von Shell bevorzugte Messgröße - belief sich im ersten Quartal 2020 auf 2,9 Milliarden Dollar. Im Vorjahresquartal waren es noch 5,3 Milliarden Dollar.
Seit Januar 2019 ist der Preis der Ölsorte West Texas Intermediate (WTI Öl) um 62,98 Prozent eingebrochen. Aktuell kostet ein Fass des in West Texas geförderten Erdöls gerade einmal 16,84 Dollar. Grund für den Preiseinbruch war eine Kombination aus einer sinkenden Nachfrage angesichts der Coronavirus-Pandemie und dem Überangebot an Öl auf dem Weltmarkt, was zu überlaufenden Öllagern führen dürfte. Am wichtigsten Umschlagplatz in den USA (Cushing) sind die Lagerkapazitäten nach aktuellen Daten zu 83,5 Prozent ausgeschöpft. Fatih Birol, Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), erwartet, dass die weltweiten Öllager bis Mitte Juni möglicherweise volllaufen werden.
Von Refinitiv befragte Analysten hatten mit einem Nettogewinn von 2,5 Milliarden Dollar gerechnet.
Shell kürzte aufgrund des Gewinneinbruchs die Dividende für das erste Quartal gegenüber Ende 2019 um 66 Prozent auf 0,16 Dollar je Aktie.
Dividendenzahlungen seien "ein wesentlicher Bestandteil des finanziellen Rahmens von Shell", sagte Chad Holliday, Vorstandsvorsitzender von Royal Dutch Shell, in einer Erklärung.
"Angesichts des Risikos einer fortgesetzten Periode wirtschaftlicher Unsicherheit, schwächerer Rohstoffpreise, höherer Volatilität und unsicherer Nachfrageaussichten ist der Vorstand jedoch der Ansicht, dass die Beibehaltung des derzeitigen Niveaus der Aktionärsdividenden nicht angemessen ist".
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