FRANKFURT (dpa-AFX) - Im Machtkampf bei Volkswagen (XETRA:VOW3) sieht der Piëch-Biograf Wolfgang Fürweger den VW-Patriarchen als einzig möglichen Sieger. "Es wird einer auf der Strecke bleiben - und das wird nicht Ferdinand Piëch sein", sagte der Österreicher am Montag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Er gehe davon aus, dass die Familien Porsche (XETRA:PSHG_p) und Piëch eine Lösung "im Sinne von Piëch" finden werden.
"Was hätte die Porsche-Familie von einem internen Bruch - nur um einen hoch bezahlten Manager zu schützen?", sagte Fürweger. "Am Ende haben sich die Familienbande Porsche-Piëch noch immer durchgesetzt. Es geht ums Geschäft, ums Geld." Piëch ist Großaktionär und Aufsichtsratschef bei VW, Winterkorn sein "Ziehsohn". Er galt lange Zeit als Nachfolger Piëchs an der Spitze des Aufsichtsrates. Doch der Patriarch (77) entzog Winterkorn (67) am Freitag öffentlich das Vertrauen. Dem "Spiegel" sagte Piëch: "Ich bin auf Distanz zu Winterkorn". Winterkorn bekam daraufhin Rückendeckung von vielen Seiten: Mit der Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat, den Vertretern des VW-Ankeraktionärs Niedersachsen und mit dem Piëch-Cousin und VW-Großaktionär Wolfgang Porsche hat sich eine starke Allianz (XETRA:ALVG) um den Manager formiert. Fürwegers Piëch-Biografie war 2011 erschienen. Einige Jahre zuvor hatte der Journalist einen seltenen mehrstündigen Termin bei Piëch, in der sie zusammen Fürwegers damaliges Buchprojekt über die Familiengeschichte der Porsches und Piëchs durchgingen.