Berlin (Reuters) - Der europäische Flugzeugbauer Airbus (PA:AIR) steht mit seinen Plänen für einen möglichen Personalabbau in der Kritik.
Stellenstreichungen seien der falsche Weg, sagte der CSU-Bundestagsabgeordnete Volker Ulrich am Donnerstag. Airbus solle betroffenen Mitarbeitern vielmehr eine gute Alternative anbieten und auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte, man erwarte von Airbus - wie von anderen Unternehmen - verantwortungsvolle Entscheidungen und einen verantwortungsvollen Umgang mit Standorten und Mitarbeiten. Auch müssten die Sozialpartner eng in den Prozess eingebunden werden.
Ulrich beklagte, Airbus wolle an seinen Standorten in Deutschland mehr Stellen abbauen als ursprünglich gedacht. Er setze sich unter anderem dafür ein, dass langfristig rund 500 Arbeitsplätze von Leiharbeitern allein in Augsburg erhalten blieben, sagte der auch aus dieser Stadt kommende Politiker. "Viele der Leiharbeiter sind schon länger als zehn Jahre bei der Airbustochter Premium Aerotec in Augsburg beschäftigt." Ulrich sprach von einer Schlüsseltechnologie, die erhalten und gefördert werden müsse. Er habe daher den designierten neuen Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) als künftigem Koordinator der für Luft- und Raumfahrt um Unterstützung gebeten. Auch mit Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner wolle er sprechen.
Bei Airbus sind bis zu 3720 Stellen in Gefahr. Die Gründe dafür sind die schwache Nachfrage nach dem Prestigemodell A380 und Verzögerungen beim Militärtransporter A400M, wie Airbus am Mittwoch mitgeteilt hatte. Für die meisten betroffenen Mitarbeiter könnten voraussichtlich im Konzern andere Arbeitsplätze gefunden werden. Das gelte in Deutschland vor allem für den Standort Hamburg. In Bremen und Augsburg werde das schwieriger, hieß es in Firmenkreisen.