BONN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Noch-Deutsche-Bank-Tochter Postbank hat im ersten Halbjahr 2015 operativ Fortschritte gemacht. Zwar wies das Bonner Institut am Donnerstag deutlich weniger Gewinn aus als ein Jahr zuvor. Der Vorsteuergewinn halbierte sich auf 259 (Vorjahreszeitraum: 538) Millionen Euro, der Überschuss sank auf 243 (355) Millionen Euro. Die Postbank erklärte das aber damit, dass in den ersten sechs Monaten 2014 die Ausgliederung von Servicegesellschaften an den Mutterkonzern für einen Sondergewinn gesorgt habe. Lasse man diesen Effekt außer Acht, sei der Überschuss um 16,3 Prozent von 209 Millionen auf 243 Millionen Euro gestiegen.
Postbank-Chef Frank Strauß äußerte sich in einer Mitteilung zufrieden: "Wir legen die Basis für unseren geplanten Börsengang." Das erste Halbjahr zeige deutlich, dass die Postbank strategisch auf dem richtigen Weg sei, "auch wenn wir auf einigen Feldern noch Hausaufgaben zu erledigen haben". So schrumpfte etwa die harte Kernkapitalquote von 10,5 Prozent zum Jahresende 2014 auf 10,1 Prozent Ende Juni. Kernkapital gilt als Krisenpuffer. Die Deutsche Bank (XETRA:DBKGn), die aktuell 96,8 Prozent der Postbank-Anteile hält, hatte im April die Trennung von dem Bonner Institut beschlossen. Ende August soll eine Postbank-Hauptversammlung die Zwangsabfindung der verbliebenen Kleinaktionäre beschließen ("Squeeze-Out"). Bis Ende 2016 soll dann ein erstes Aktienpaket der Bonner Tochter wieder an die Börse gebracht werden. Die Deutsche Bank hält sich auch einen Komplettverkauf des Instituts offen.