WOLFSBURG (dpa-AFX) - Bei Volkswagen (XETRA:VOW3) reichen die bisherigen finanziellen Rückstellungen wegen des Abgas-Skandals einem Bericht zufolge nicht für die Lösung aller Probleme aus. Dies geht aus einer Antwort von Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch auf entsprechende Fragen bei einer Manager-Versammlung hervor, wie das Fachblatt "Automobilwoche" (Dienstag) schreibt. Die aktuell veranschlagten 6,5 Milliarden Euro sind demnach vor allem für technologische Lösungen und Service-Leistungen vorgesehen. Möglicher Schadenersatz, Anwaltshonorare und andere Kosten kämen dabei noch obendrauf.
Der neue VW (XETRA:VOW3)-Konzernchef Matthias Müller hatte bei der Veranstaltung am Montagabend "schonungslose und konsequente Aufklärung" versprochen. Laut Mitteilung erklärte er den Führungskräften, VW stehe vor der "größten Bewährungsprobe" der Unternehmensgeschichte. Der Konzern hatte mit einer Software Abgaswerte von Diesel-Autos in den USA manipuliert. Weltweit sind 11 Millionen Autos betroffen - 2,8 Millionen in Deutschland. Laut Müller ist die Software nur in einem Teil der Wagen aktiviert. "Wir rechnen deshalb damit, dass die Zahl der tatsächlich betroffenen Fahrzeuge letztlich geringer sein wird." VW werde in den nächsten Tagen betroffene Kunden darüber informieren, dass das Abgasverhalten ihres Fahrzeugs in Kürze nachgebessert werden müsse. Am Mittwochnachmittag steht nach dpa-Informationen erneut ein Krisentreffen des Aufsichtsrats-Präsidiums an. Ihm soll nach internen Ermittlungen ein erster Zwischenbericht vorgelegt werden.