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Pro und Contra: Argumente für und gegen höhere US-Aktienkurse

Veröffentlicht am 10.05.2020, 18:08
Aktualisiert 10.05.2020, 18:29
© Reuters.
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Investing.com - Die Wall Street beendete die Woche erneut mit kräftigen Zugewinnen, da es den Anlegern gelang, sich vom schlimmsten Rückgang der Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft aller Zeiten nicht beunruhigen zu lassen.

Der Nasdaq Composite holte diese Woche all seine Jahresverluste auf, da Technologie-Aktien (NYSE:XLK) weiter besondere Stärke zeigen. Und die Stimmung scheint gut zu sein, als die Berichtssaison sich ihrem Ende nähert und die US-Bundesstaaten beginnen, die wirtschaftlichen Restriktionen wegen Covid-19 zu lockern.

Aber wie nachhaltig ist die aktuelle Rallye im Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq?

Auf der einen Seite wird die Federal Reserve alles tun, um die Wirtschaft zu unterstützen. Zudem wird es auf absehbare Zeit weiterhin kaum Alternativen zu Aktien geben wird.

Auf der anderen Seite hat die seit Mitte März laufende Rallye bereits einiges vorweggenommen, und da sich der Arbeitsmarkt weiter eintrüben wird und die Tage der Steuersenkungen in der Vergangenheit liegen, könnte dem US-Aktienmarkt eine Korrektur drohen.

Die Argumente der Aktien-Bullen

Die Covid-19-Pandemie hat die Arbeitsmärkte zerstört und viele Unternehmen am Rande des finanziellen Ruins zurückgelassen. Der Einfluss der Pandemie auf die Aktienmärkte scheint jedoch nur von kurzer Dauer zu sein, da seit dem Tief vom 23. März an der Wall Street abenteuerliche Gewinne gemacht wurden.

Viele weisen auf das Auseinanderklaffen zwischen den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den steigenden Aktienmärkten hin und suchen nach Antworten in einer Zeit, in der die endgültige Heilung der Wirtschaft - ein Covid-19-Impfstoff - noch weit entfernt ist.

Aber für andere ist die Erklärung einfach: die Federal Reserve.

Die mächtigste Zentralbank des Landes hat die Zinsen auf ein Viertelprozent an Null herab gesenkt und versprochen, alles zu tun, um zu gewährleisten, dass wenn die Konjunkturerholung einsetzt, diese robust ausfallen wird.

Die Fed hat ihre Käufe von Wertanlagen über Staatsanleihen hinaus auf erstklassige Anleihen, Kommunalanleihen, ETFs und Schrottanleihen ausgeweitet. Dies trägt zur Stabilisierung der Kreditmärkte bei und sorgt für eine weichere Landung der von der Pandemie angeschlagenen Wirtschaft.

Die bisherigen Ausgaben haben die Bilanz der Fed auf fast 7 Billionen US-Dollar aufgebläht, wobei die Zentralbank kürzlich eingeräumt hat, dass sie mehr braucht, um die Wirtschaft unterstützen zu können.

Der beispiellose Einstieg in unkonventionelle Märkte und die unermüdliche Unterstützung durch die Fed haben Argumenten Gewicht verliehen, dass die Fed alles tun wird, um die Wirtschaft zu unterstützen.

"Kämpfe nicht gegen die Fed", schrieb Morgan Stanley (NYSE:MS) kürzlich in einer Mitteilung - ein Motto, dass vor allem den Kleinanlegern in den Corona-Zeiten als ein Fremdwort erscheint. "Dieser Zug (das Konjunkturprogramm der Fed in Höhe von 2,3 Billionen US-Dollar) entspricht unserer vorherigen Ansicht, dass die Anleger keinen Zweifel an der Entschlossenheit der Fed haben sollten, alles zu tun, um sicherzustellen, dass die Rezession nicht zu einer Depression wird."

Über die Fed hinaus hat der Kongress auch dafür gesorgt, dass die Hilfsgelder weiter sprudeln und rund 2,4 Billionen US-Dollar an Coronavirus-Unterstützung bereitgestellt, um Einzelpersonen und Unternehmen beizustehen, die von der Coronavirus-Krise betroffen sind.

Aktien bleiben alternativlos

Da die US-Zinssätze derzeit in der Nähe von Null liegen und im nächsten Jahr voraussichtlich negativ werden, ist es nicht attraktiv, Cash zu horten, sodass Aktien die einzige Alternative bleiben.

"Es gibt kein anderes Ziel für diese Cash-Bestände als die Flucht in Aktien und Anleihen", sagte JPMorgan (NYSE: JPM).

Die Zuflüsse in Aktien sind jedoch nicht wahllos. Es überrascht nicht, dass es die FAANGs sind -- Facebook (NASDAQ:FB), Apple (NASDAQ:AAPL), Amazon (NASDAQ:AMZN), Netflix (NASDAQ:NFLX), Google-Mutter Alphabet (NASDAQ:GOOGL) -- und andere wie Microsoft (NASDAQ:MSFT), Zoom (NASDAQ:ZM) und Slack (NYSE:WORK), die in der Pandemie gedeihen und das Anlegerinteresse anziehen.

Während die Konjunkturhilfen bei der jüngsten Rallye die größte Rolle gespielt haben, hat die schrittweise Aufhebung der Beschränkungen im ganzen Land die Hoffnungen gestützt, dass die Wirtschaft das Schlimmste der Pandemie überstanden hat.

"Wir gehen davon aus, dass das BIP sich erholen wird ... da Unternehmen und Haushalte lernen, eine stärkere Wirtschaftsaktivität mit einer fortgesetzten Virenbekämpfung in Einklang zu bringen, über eine Reihe von Anpassungsmechanismen, darunter das Tragen von Masken und Handschuhen, häufiges Reinigen von Arbeitsplätzen, geringere Büro- und Einzelhandelsbelegung sowie verbesserte Tests und Kontaktverfolgung", meinte Goldman Sachs (NYSE:GS).

Ohne einen Coronavirus-Impfstoff könnte die Möglichkeit einer zweiten Infektionswelle die derzeitige Rally bedrohen, aber die Händler sind vorerst bereit zu wetten, dass der "Put" der Federal Reserve bestehen bleibt, bis ein Covid-19-Impfstoff gefunden wird.

Die Argumente der Aktien-Bären

Anleger sollten sich vor der Blase hüten. Nicht vor einer Blase der Vermögensbewertungen, von der die Bären für gewöhnlich reden, sondern vor einer Wirtschaftsblase.

Diese Rallye fand in einer Blase statt, in der die Wirtschaft geschlossen werden musste, aber die Federal Reserve und die US-Administration eine beispiellose Rückversicherung bereitstellten. Als die Regierungen der US-Bundesstaaten versuchen, ihre Wirtschaften wieder in Gang zu bringen und die Grenzen diese Absicherung offensichtlich sind, dürften viele Bewertungen in Frage gestellt werden.

Die Anleger werden immer zögern, gegen die Fed zu kämpfen, insbesondere gegen eine Fed, die historisch hohe Liquidität bietet und der US-Leitzinssatz zum ersten Mal ins Negative tendiert. Aber die beispiellose Aktion erzeugt keine beispiellose Begeisterung.

"Während Hedge-Fonds auf niedrigere Kurse reagierten, indem sie den Aktienanteil von den Tiefstständen Ende letzten Jahres anhoben, sind sie nun zu einer neutralen Allokation zurückgekehrt", schrieb Andrea Cicione, Strategiechef bei TS Lombard, in einer Mitteilung in dieser Woche. "Und sowohl institutionelle als auch Einzelanleger bleiben moderat bärisch."

Die Breite zeigt den Mangel an Überzeugung. Der Prozentsatz der Aktien, die über ihrem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt gehandelt werden, liegt bei 20%, verglichen mit 70% bis 80% im letzten Jahr, als der S&P (NYSE:SPY) ungefähr auf dem gleichen Niveau lag, stellte Cicione fest.

Die derzeit hohen Aktienkurse scheinen auch das Erdbeben als Kleinigkeit abzutun, dass die Wirtschaft derzeit erschüttert, und eine V-förmige Erholung einzupreisen, bei der sich der Winkel des V an 0 Grad nähert und die Dinge in kürzester Zeit wieder so werden, wie sie waren.

Der Beschäftigungsbericht vom Freitag hat die Wirtschaftslage in der Pandemie in scharfen Konturen gezeigt. Das US-Arbeitsamt berichtete, dass im vergangenen Monat 20,5 Millionen Arbeitsplätze verloren gingen und die Arbeitslosenquote auf 14,7% gestiegen ist.

Die Zahlen zu Arbeitslosenansprüchen gaben den Anlegern eine gute Vorstellung davon, was sie zu erwarten hatten, aber die Aktienkurse schossen dennoch hoch. Vieles davon hat möglicherweise mit den Erwartungen einer starken Erholung sowohl der Anleger als auch derjenigen zu tun, die kürzlich arbeitslos geworden sind.

Laut einer Umfrage der Washington Post/Ipsos aus dieser Woche erwarten 77% der entlassenen oder beurlaubten Arbeitnehmer, von ihrem alten Arbeitgeber wieder eingestellt zu werden. Aber die Ökonomen sind da nicht so optimistisch. Die Post stellte außerdem fest, dass ein Report des Becker-Friedman-Instituts der Universität von Chicago prognostizierte, dass 42% Arbeitsplatzverluste durch die Pandemie von Dauern sein werden, als Geschäfte dicht machen und die Ausgaben auch nach der Wiederöffnung der Wirtschaft im Keller bleiben.

Inzwischen könnten sich die Dinge noch verschlechtern. Neel Kashkari von der Fed in Minneapolis sagte am Donnerstag, die tatsächliche Arbeitslosenquote könne bei bis zu 24% liegen, und die Erholung werde "langsam" sein.

Zur neuen Landschaft wird wahrscheinlich auch etwas gehören, dem die Wall Street besonders abgeneigt ist: höhere Steuern.

Das Finanzministerium leiht sich diesen Monat einen Rekordbetrag von 3 Billionen US-Dollar, um die zur Stabilisierung der Wirtschaft eingeleiteten Konjunkturprogramme zu finanzieren. Und es könnten weitere Programme folgen, wenn Republikaner und Demokraten sich einigen können.

"Es gibt eine klare Implikation: Die Ära der Steuersenkungen ist vorbei", sagte Jim Millstein, Co-Vorsitzender von Guggenheim Securities gegenüber Bloomberg. "Menschen, die das Glück hatten, bedeutende Einkommen erzielen zu können, müssen einen größeren Beitrag leisten."

Hinweis: Hier geht es zur Seite mit den Futures-Kursen, hier zum Dow Jones-Chart, hier zur technischen Dow Jones-Übersichtsseite und hier zu den Dow Jones-Einzelwerten. Die wichtigsten Wirtschaftsereignisse des Tages finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.

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