Investing.com - Nach einer tagelangen Talfahrt der Aktien von QuantumScape (NYSE:QS) haben sich diese am Donnerstag den dritten Tag in Folge kräftig erholt. Im US-Frühhandel gewinnen die Papiere des Batterieherstellers um bis zu 8,6 Prozent.
Zum Börsenschluss am Mittwoch verzeichneten die QuantumScape-Papiere an der NYSE einen Aufschlag von 5,93 Prozent auf 63,03 Dollar. Am Montag waren die Papiere des Batterie-Hoffnungsträgers für Elektroautos auf den niedrigsten Stand seit Anfang Dezember gefallen und um mehr als 40 Prozent eingebrochen. Einen gewichtigen Grund für den Ausverkauf gab es nicht. Ende Dezember wechselten die Papiere in der Spitze für mehr als 130 Dollar den Besitzer.
Einige Händler argumentierten, dass die Hoffnungen enttäuscht wurden, wonach der Tech-Gigant Apple (NASDAQ:AAPL) bei seinem Projekt Titan für die Produktion eines selbstfahrenden Elektroautos auf den Batteriehersteller mit Hauptsitz in San José in Kalifornien setzen könnte.
Andere verwiesen auf einen Artikel auf Seeking Alpha, worin Brian Morin, CEO von Soteria Battery Innovation Group - ein Konkurrent von QuantumScape - die Technologie von QuantumScape zwar als "sehr gut" bezeichnete, die Batterien aber unerprobt seien und sehr wahrscheinlich nie die versprochene Performance erzielen werden.
QuantumScape entwickelt Lithium-Ionen-Batterien der nächsten Generation für Elektrofahrzeuge. Die so genannte Feststoffbatteriezellen-Technologie soll nicht nur eine größere Reichweite ermöglichen, sondern auch mehr Sicherheit bieten. Zudem sollen die Akkus kleiner sein und sich schneller aufladen lassen.
Der Batteriehersteller wird u.a. von der Volkswagen AG (DE:VOWG_p) und Bill Gates unterstützt. Der Milliardär und Gründer von Microsoft (NASDAQ:MSFT) sagte Anfang des Jahres in einem Blog-Beitrag, dass die Technologie von QuantumScape ein wichtiger Baustein sei, um Elektroautos zu einer "realistischen Option für jeden Autobesitzer" zu machen.
Aber die Manager von QuantumScape hatten zuletzt deutlich gemacht, dass es noch ein langer Weg bis zur Produktreife der Feststoffbatteriezelle ist. Selbst mit der Hilfe des strategischen Investors Volkswagen dürfte es wohl noch ein paar Jahre dauern, um die Technologie zu perfektionieren. Zudem muss noch geklärt werden, wie man die Akkus in großem Umfang und zu akzeptablen Kosten herstellen kann.
In einem Interview mit CNBC am Dienstag versicherte der Chef und Mitgründer von QuantumScape Jagdeep Singh, dass sich an der operativen Front nichts geändert habe, und man werde seinen Aktionären einen beträchtlichen Nutzen bringen, sofern man die Technologie der Festkörperakkus liefern könne. Auf kurzfristige Schwankungen am Aktienmarkt habe man aber keinen Einfluss, beteuerte er.
Hohe Erwartungen zusammen mit einem hohen Risiko bilden ein ideales Fundament für eine volatile Aktie. Es wäre daher nicht überraschend, wenn das Auf und Ab der QuantumScape-Aktie noch eine Weile anhält.