Investing.com - Die Wirecard-Aktie (DE:WDIG) kommt einfach nicht zur Ruhe. In einem Artikel der Financial Times heißt es, dass die Polizei in Singapur am Freitag die Büros des deutschen Zahlungsdienstleisters in dem asiatischen Stadtstaat durchsucht habe. Auslöser dafür seien die jüngsten Berichte der Financial Times, wonach interne Untersuchungen Dokumentenfälschungen und Kontomanipulationen in Singapur ergeben hätten.
"Die Polizei von Singapur hat heute das Gelände und Büroräume von Wirecard in Singapur durchsucht", sagte ein Polizeisprecher am Freitag der Financial Times. Etwa 10 Wirtschaftsbeamte der Polizei durchsuchten um 10.30 Uhr die Wirecard-Büros in Singapur, so eine mit der Situation vertraute Person.
Welche Unterlagen und Materialien die Polizei bei der Razzia beschlagnahmte, ist nicht bekannt. Insidern zufolge befragte die Polizei in der Niederlassung in Singapur jedoch auch Führungskräfte, darunter Fook Sun Ng, Senior Manager bei Wirecard Singapur. Der für den Asien-Pazifik-Raum zuständige Buchhaltungsmanager Edo Kurniawan wurde am Freitag nicht im Büro gesehen, sagten Personen, die mit der Situation vertraut sind.
Die Wirecard-Aktie stürzte in der Folge um mehr als 10 Prozent auf zeitweise 95,48 Euro ab. Zuletzt handelte das Paar wieder über 100 Euro.
In der Zwischenzeit gab Wirecard eine Presseerklärung zu der Razzia in den Geschäftsräumen in Singapur heraus. "Nach einer solchen negativen Medienberichterstattung ist die Einleitung einer Untersuchung ein normales Verfahren".
Heute Morgen traf sich Wirecard mit der singapurischen Strafverfolgungsbehörde am Hauptsitz von Wirecard in Singapur und stellte der Polizei umfassendes Unterstützungsmaterial für ihre Ermittlungen zu den diffamierenden Behauptungen in der FT-Artikelreihe zur Verfügung. Wir möchten erneut bestätigen, dass die Vorwürfe gegen Mitarbeiter von Wirecard unbegründet sind. Wir arbeiten eng mit der Polizei von Singapur zusammen, um alle Vorwürfe auszuräumen.
Bereits gestern war die Aktie des deutschen Zahlungsdienstleisters unter Druck geraten, nachdem die Financial Times gestern erneut einen diffamierenden Artikel über finanzielle Unregelmäßigkeiten des deutschen Zahlungsdienstleisters in dessen Tochtergesellschaft in Singapur veröffentlicht hatte.
Wirecard reichte mittlerweile eine Klage gegen die britische Zeitung ein.
In der Presseerklärung von Wirecard heißt es:
Wir werden alle verfügbaren rechtlichen Mittel einsetzen, um das Unternehmen und insbesondere unsere Mitarbeiter und deren Persönlichkeitsrechte zu schützen. Wirecard geht rechtlich gegen FT und seine unethische Berichterstattung vor.
Wir hatten darüber berichtet: So, jetzt reichts: Wirecard klagt gegen Financial Times
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von Robert Zach