Investing.com - Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Wirecard reicht Klage gegen die Financial Times ein, nachdem der sensationsgeile Journalist des "FT-Alphaville"-Blogs und Shortseller, Dan McCrum, gestern erneut einen diffamierenden Artikel über finanzielle Unregelmäßigkeiten des deutschen Zahlungsdienstleisters in dessen Tochtergesellschaft in Singapur veröffentlicht hatte.
In der Presseerklärung von Wirecard heißt es:
Wir werden alle verfügbaren rechtlichen Mittel einsetzen, um das Unternehmen und insbesondere unsere Mitarbeiter und deren Persönlichkeitsrechte zu schützen. Wirecard geht rechtlich gegen FT und seine unethische Berichterstattung vor.
Das ist auch richtig so. McCrum ist schließlich kein Unbekannter. Der in der Kritik stehende Journalist schoss in der Vergangenheit schon öfter scharf gegen Wirecard (TG:WDIG). Heraus kam nichts als Schall und Rauch. Mit der jüngsten Berichterstattung ist er jedoch über das Ziel hinausgeschossen. Seit seiner dreiteiligen Artikelserie über Korruption, Geldwäsche und Bilanztrickserein Ende Januar verlor der im deutschen Leitindex DAX gehandelte Konzern 8 Milliarden Euro.
Pikant ist außerdem, dass am 1. Februar ein Artikel von Bloomberg heraus, wonach Hedgefonds-Manager Crispin Odey 18 Millionen Dollar mit Wetten gegen Wirecard gemacht haben soll. Viel spannender ist aber die Tatsache, dass der gleiche Hedgefonds-Manager 2014 bis 2017 große Verluste mit Wetten gegen Wirecard einfuhr. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Nach dem gestrigen Artikel verlor die Wirecard-Aktie (DE:WDIG) zeitweise 19 Prozent auf 104,84 Euro, konnte sich dann aber wieder etwas erholen. Zuletzt handelte das Papier mit einem Kursplus von 2,46 Prozent auf 113,57.
von Robert Zach