Hamburg, 28. Aug (Reuters) - Die Verhandlungen der HSH Nordbank HSH.UL mit der EU-Kommission über Veränderungen bei ihrer milliardenschweren Staatsgarantie ziehen sich hin. Eine Grundsatzeinigung im Einklang mit den Landeseignern Hamburg und Schleswig-Holstein werde nun bis Herbst angestrebt, teilte die Bank am Freitag zur Präsentation ihrer Halbjahresbilanz in Hamburg mit. Ursprünglich war eine Vereinbarung bis zur Sommerpause erwartet worden. Vorstandschef Constantin von Oesterreich dringt auf eine rasche Entscheidung: "Vor allem mit Blick auf die milliardenschweren Schiffskredite brauchen wir jetzt eine substanzielle Entlastung unserer Bilanz."
Hamburg und Schleswig-Holstein - ihnen gehört die Bank mehrheitlich - stehen mit Garantien von zehn Milliarden Euro für drohende Kreditausfälle der HSH gerade. Das Geldhaus ist für die beiden Länder das größte Haushaltsrisiko. Es leidet seit Jahren unter der Krise der Schifffahrt und den hohen Gebühren, die es für die Garantie der Länder bezahlen muss. Insidern zufolge werden nach wie vor verschiedene Modelle diskutiert, wie die HSH von faulen Schiffskrediten befreit werden kann.
Im operativen Geschäft machte die HSH Nordbank im ersten Halbjahr Forschritte. Das um sämtliche Garantie- und Sondereffekte sowie Altlasten bereinigte Ergebnis der Kernbank stieg auf 268 (Vorjahr 236) Millionen Euro. Der Vorsteuergewinn des Bankkonzerns halbierte sich auf 222 Millionen Euro, weil die HSH 284 Millionen Euro weniger Forderungsverzicht aus der Kapitalschutzklausel der Garantie ihrer Eigner verbuchte. Bei dem Forderungsverzicht handelt sich um einen Sonderertrag, den sich die Bank aus bereits gezahlten Zusatzprämien auf die Garantie zurückholen kann. Unter dem Strich sank der Gewinn auf 147 (301) Millionen Euro. Für das Gesamtjahr stellte von Oesterreich einen Vorsteuergewinn deutlich unter dem Vorjahreswert von 278 Millionen Euro in Aussicht.