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Roadmap 2028: Volkswagen wird in 10 Jahren ein völlig anderes Unternehmen sein

Veröffentlicht am 15.12.2018, 09:54
Roadmap 2028: Volkswagen wird in 10 Jahren ein völlig anderes Unternehmen sein
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Die Autoindustrie steht vor den größten Umbrüchen seit der japanischen Herausforderung in den 80er-Jahren. Als ob das nicht schon genug Unsicherheit wäre, hat Volkswagen (DE:VOWG_p) (WKN:766403) zusätzlich weiterhin mit der Dieselkrise zu kämpfen. Aber Klagen hilft nichts und das Management bemüht sich nun, verlorenes Terrain zurückzugewinnen und sich wieder an die Spitze der Bewegung zu setzen. Das Resultat: Volkswagen wird schon in wenigen Jahren kaum mehr wiederzuerkennen sein.

Was wir über die mittelfristige Entwicklung bereits absehen können Es vergeht kaum ein Monat, in dem das Management nicht mindestens eine Milliardeninvestition oder weitreichende strategische Allianz (DE:ALVG) ankündigt. Es ist schwierig, den Überblick über die zahlreichen Initiativen zu behalten und ihre jeweilige Bedeutung richtig einzuschätzen. Klar ist allerdings, dass es der Konzern nun ernst meint mit seiner Elektrooffensive. Der Audi E-Tron mag für viele noch nicht das Gelbe vom Ei sein, aber die Erwartungen an den Porsche Taycan sind hoch. Zum Jahreswechsel 2019/2020 startet dann das erste Modell aus der VW-I.D.-Serie, dem bald darauf Abkömmlinge unter den Marken SEAT und Skoda folgen werden.

Parallel dazu agiert die Lkw-Sparte Traton immer selbstständiger. Schon im kommenden Jahr könnte der Börsengang in die Wege geleitet werden. Auch wenn die Tochter den Diesel sicherlich noch mehr als zehn Jahre hochhalten wird, zeichnet sich ab, dass alternative Antriebskonzepte auch dort immer mehr Einzug halten werden. Ebenso wird es unvermeidlich sein, dass die Digitalisierung einen immer prominenteren Platz im Konzern einnehmen wird. Volkswagen wird alles daransetzen, neuartige Mobilitätskonzepte zum Erfolg zu führen.

Bis Ende 2023 wird Volkswagen also auf alle Fälle elektrifizierter und digitaler unterwegs sein. Trotzdem wird der Konzern aller Voraussicht nach auch dann noch unverändert als Hersteller von „Wagen fürs Volk“ wahrgenommen werden.

Wie es danach weitergehen könnte „Mein Wagen“ statt „Volkswagen“

Aber in der zweiten Hälfte der kommenden zehn Jahre wird Volkswagen Schritt für Schritt ein neues Gesicht bekommen – die Wagen selbst treten dann immer mehr in den Hintergrund. Gleichförmige Massenprodukte werden irgendwann fast nur noch für die immer beliebteren Mobilitätssysteme produziert. Wer sich hingegen weiterhin ein eigenes Auto leisten möchte, der legt Wert auf höchste Individualität für seinen „dritten Lebensraum“.

Dank intelligenter 3D-Visualisierungstechniken, künstlicher Intelligenz und 3D-Druck wird jeder den Innenraum seines hochgradig autonomen Fahrzeugs nach seinen persönlichen Vorlieben und Anforderungen gestalten können, ähnlich wie heute für leichte Nutzfahrzeuge maßgeschneiderte Auf- und Umbaulösungen angeboten werden. Zulieferer wie Bosch und Faurecia (WKN:867025) setzen bereits auf diesen Trend.

Volksmobilität

Vieles deutet darauf hin, dass über die kommenden zehn Jahre der Absatz von Privatautos stagnieren oder sogar zurückgehen wird. Umso wichtiger wird es sein, dass sich die heute noch am Anfang stehenden Mobilitätssysteme bis dahin zu echten Umsatzträgern entwickeln. Als Ziel für die 2016 gegründete Tochter MOIA wurde eine weltweit führende Stellung bei Mobilitätsdienstleistungen bis 2025 ausgerufen.

Wenn VW eine Chance gegen die gerade an die Börsen strebenden Konkurrenten Lyft und Uber haben will, müssen große Investitionen in digitale Plattformen und intelligente Systeme her. Dass Uber mit über 100 Mrd. Euro bewertet werden könnte, zeigt, welches Potenzial hier lauert. Gelingt die Aufholjagd, dann könnte MOIA bis 2028 erheblich mehr wert sein als der gesamte Konzern heute. Daneben sehe ich einen weiteren Bereich, der es bis dahin zu einer beachtlichen Größe bringen könnte, und davon haben wir bisher noch gar nicht gesprochen: Energie.

Volksenergie

Heute ist Power Engineering nur eine ziemlich unbedeutende Geschäftseinheit im weitverzweigten Wolfsburger Reich. Meine Erwartung ist allerdings, dass dies nicht mehr sehr lange so sein wird. Volkswagen ist auf dem besten Weg, zu einem bedeutenden Spieler im Energiemarkt aufzusteigen. Wohin man auch schaut, sind Wachstumspotenziale zu erkennen. Equipment für die explodierende Flüssigerdgasinfrastruktur, kosteneffiziente Energiespeicherlösungen, Windkraftkomponenten und komplette hybride Kraftwerke stehen bereits heute im Portfolio.

Gleichzeitig engagiert sich VW immer stärker entlang der Batteriewertschöpfungskette: von der Beteiligung an Rohstofflieferanten und Zellenherstellern über eigene Batteriefertigungslinien bis hin zu stationären Batteriespeichern. Ich halte es auch für wahrscheinlich, dass VW sich einen Windturbinenhersteller und andere aussichtsreiche Energiewendeunternehmen einverleiben wird. Letztlich könnte die Sparte alles von der Stromerzeugung bis zum Vertrieb über die schnell wachsenden internationalen Ladenetze abdecken.

Das neue Gesicht Insgesamt sehe ich also bis 2028 die Entstehung von drei in etwa gleich starken Bereichen:

  • Fahrzeuge: Die klassische Automobilherstellung, bestehend aus hoch individualisierten Autos und zweckmäßigen Fahrzeugen für unterschiedliche Mobilitätssysteme
  • Mobilität: Der Betrieb der Mobilitätssysteme selbst
  • Energie: Ein stark vergrößerter Power-Engineering-Bereich, der auch Batterien, stationäre Energiespeicher und Ladenetze umfasst
Jeder dieser Bereiche hat das Potenzial, die Größe des heutigen Gesamtkonzerns zu erreichen. Das heißt aber nicht unbedingt, dass die Volkswagenaktie sich bis in zehn Jahren verdreifachen wird. Schließlich werden die Wolfsburger, allein schon um das klassische Geschäft in der Spur zu halten, riesige Summen investieren müssen. Auch die Expansion der Mobilitätssysteme und des Energiegeschäfts wird teuer.

Geht die Rechnung allerdings auf, dürfen sich Anleger auf saftige Renditen freuen. Dass die Aktie aufgrund der Risiken und Unsicherheiten weiterhin stark unter Buchwert notiert, stellt auf alle Fälle einen verlockenden Sicherheitspuffer dar, der die Chancen für mich in den Vordergrund rückt.

Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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