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ROUNDUP 2: Diabetesmittel helfen Sanofi über Patentverlust hinweg

Veröffentlicht am 06.02.2014, 13:26
Aktualisiert 06.02.2014, 13:50

(neu: weitere Details nach Pressekonferenz, Kurs, Analyst)

PARIS (dpa-AFX) - Der Pharmakonzern Sanofi (PSE:PSAN) (ETR:SNW) sieht sich nach einem Gewinnrückgang im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder auf Kurs. 'Wir hatten ein gutes viertes Quartal und sehen Sanofi 2014 wieder auf dem Wachstumspfad', sagte Konzernchef Christopher Viehbacher am Donnerstag in Paris. Neben dem Geschäft mit Medikamenten zur Behandlung von Diabetes sollen die Schwellenländer weiter für Schwung sorgen. Sanofi werde in diesem Jahr zudem die Auswirkungen von Patentverlusten für wichtige Kassenschlager wie die Krebsmittel Taxotere oder Eloxatin weniger als im Vorjahr zu spüren bekommen.

Das Ergebnis je Aktie vor Posten wie Restrukturierungskosten soll 2014 zu konstanten Wechselkursen um vier bis sieben Prozent zulegen. Im Vorjahr war es noch um rund zehn Prozent auf 5,05 Euro gefallen. Vor Sonderposten stand ein Überschuss von 6,7 Milliarden Euro in den Büchern - ein Minus von 17,5 Prozent. Unter dem Strich brach der Gewinn auch wegen höherer Abschreibungen um fast ein Viertel auf 3,7 Milliarden Euro ein.

Sanofi-Aktien gaben um 1,73 Prozent auf 70,07 Euro nach, während der EuroStoxx-50 im Plus notierte. Analyst Alistair Campbell von Berenberg hatte beim EPS-Ausblick ein zweistelliges Plus erwartet und zeigte sich von der konservativen Prognose enttäuscht.

Einen Umsatzausblick gab Viehbacher nicht. Nach früheren Aussagen soll der Erlös bis 2015 bereinigt um Wechselkurseffekte jährlich im Schnitt um mindestens fünf Prozent steigen. Im Vorjahr machte Sanofi der starke Euro gegenüber dem schwachen Yen und US-Dollar zu schaffen. Der Umsatz sank um 5,7 Prozent auf rund 33 Milliarden Euro und traf damit die Markterwartungen. Zu konstanten Wechselkursen hätte das Minus 0,5 Prozent betragen.

Ein kräftiges Wachstum verbuchte Sanofi mit den Diabetesmitteln Lantus und Apidra. Lantus ist mit einem Umsatz von 5,7 Milliarden Euro das mit Abstand wichtigste Präparat im Arzneimittelsortiment der Franzosen. In Europa ist Lantus bis 2014 und in den USA bis Februar 2015 gegen Nachahmermittel geschützt. Sanofi hat kürzlich dem US-Rivalen Eli Lilly (FSE:LLY) (NYS:LLY) Patentverletzungen bei dem Mittel vorgeworfen. Damit verzögert sich die Markteinführung des Lilly-Generikums voraussichtlich auf Mitte 2016. Die Behandlung von Diabetes gilt als eines der stärksten Wachstumsfelder in der Pharmabranche. Die International Diabetes Federation (IDF) schätzt, dass die weltweite Zahl von Menschen, die an Diabetes leiden, bis 2030 von derzeit rund 371 auf 552 Millionen steigen könnte.

In den Schwellenländern, die rund ein Drittel zum Konzernumsatz beitrugen, stiegen die Erlöse im Gesamtjahr um 4,4 Prozent und damit weniger stark als im vierten Quartal. 'Asien und die wichtigsten Märkte in Lateinamerika werden auch in diesem Jahr bei Sanofi weiter für Wachstum sorgen', sagte Viehbacher. In Westeuropa und den USA war der Umsatz im Geschäftsjahr rückläufig.

Um den Wegfall der Patente für seine Blockbuster auszugleichen, setzt der Sanofi-Chef seit seinem Amtsantritt 2008 auf den Ausbau der Geschäfte mit Biotechnologie, Diabetes, Impfstoffen, rezeptfreien Medikamenten, Tiermedizin sowie der Präsenz in Schwellenländern. Diese Felder stehen mittlerweile für 73 Prozent des Umsatzes (2008: 43 Prozent).

Die 2011 erfolgte Übernahme von Genzyme, einem auf seltene Erbkrankheiten spezialisierten US-amerikanischen Biotech-Unternehmen, war eine der wichtigsten Etappen für die strategische Wende. Auch im Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten kann sich Viehbacher Zukäufe vorstellen: 'Wir würden die Sparte Consumer Healthcare gerne durch Übernahmen ausbauen.'

Nicht so rund lief es zuletzt mit der Zulassung neuer Medikamente: Ende Dezember bekam Sanofi in den USA vorerst keine Zulassung für sein Multiple-Sklerose-Medikament Lemtrada. Sanofi konkurriert hier mit Bayer (ETR:BAYN), dem Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck (ETR:MRK) und dem Schweizer Pharmakonzern Novartis (VTX:NOVN) (FSE:NOT).

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