NEW YORK (dpa-AFX) - Facebook steuert auf eine Milliarde Nutzer zu - doch das Wachstumstempo lässt kurz vor dem erwarteten Börsengang nach. Zum ersten Mal seit zwei Jahren schrumpfte der Umsatz im direkten Quartalsvergleich. Und das, obwohl Facebook die Zahl seiner Mitglieder im gleichen Zeitraum kräftig steigern konnte. Zuletzt waren es 901 Millionen aktive Nutzer im Monat. Auch beim Gewinn musste Facebook zu Jahresbeginn Abstriche machen. Dennoch kauft das Unternehmen für 550 Millionen Dollar Patente zu, um sich gegen eine Ideenklau-Klage des Konkurrenten Yahoo zu wehren.
Facebook will nach aktuellen Informationen noch im Mai seinen Milliarden-Börsengang über die Bühne bringen. So manches, was die potenziellen Investoren jetzt in dem rund 200 Seiten umfassenden aktualisierten Börsenprospekt lesen konnten, dürfte ihnen sauer aufgestoßen sein.
UMSATZ SINKT
So sank der Umsatz vom Schlussquartal 2011 zum Auftaktquartal 2012 um sechs Prozent. Facebook begründete den Rückgang am Montag mit 'saisonalen Trends'. Zu Weihnachten werben Firmen gemeinhin besonders stark - und Werbung ist für Facebook die wichtigste Einnahmequelle.
Von 2010 auf 2011 hatte Facebook dieses Loch jedoch umschiffen können. Damals war das Unternehmen rasanter gewachsen als heute. Facebook hatte es in der Vergangenheit nicht selten geschafft, sein Geschäft binnen eines Jahres zu verdoppeln. Nun stieg der Umsatz im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum noch um 45 Prozent auf 1,06 Milliarden Dollar (807 Mio Euro). Für jede normale Firma wäre das ein Traumwert - für Facebook ist es vergleichsweise wenig.
Auf die gewöhnlichen Aktionäre entfielen 137 Millionen Dollar Gewinn, das waren zehn 10 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Hauptgrund für den Rückgang waren deutlich gestiegene Marketing- und Entwicklungskosten. Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte seine Mannschaft kräftig aufgestockt, und zwar um 46 Prozent auf gut 3.500 Mitarbeiter.
MITGLIEDERZAHL WÄCHST WEITER STARK
Dafür stieg die Mitgliederzahl weiter stark und bei diesem Tempo würde die Marke von einer Milliarde Nutzern noch in diesem Jahr geknackt. Ende Dezember hatte Facebook erst 845 Millionen aktive Mitglieder im Monat. Die Nutzer sind der Schatz von Facebook. Neben der Werbung verdient das Unternehmen vor allem an den beliebten Onlinespielen. Die Einnahmequellen abseits der Werbung steuerten im ersten Quartal schon beinahe ein Fünftel zum Umsatz bei.
Facebook dürfte in wenigen Wochen den bisher größten Börsengang eines Internet-Unternehmens hinlegen. Nach bisherigen Einnahmen soll die Aktienplatzierung fünf Milliarden Dollar einbringen - auch wenn sich hartnäckig das Gerücht hält, dass es sogar zehn Milliarden werden könnten. Der gesamte Börsenwert von Facebook - also inklusive der Anteile, die bei den Alteigentümern wie Mark Zuckerberg verbleiben - wird auf 75 bis 100 Milliarden Dollar geschätzt.
AKTIE SOLL AN DIE NASDAQ
Wie Facebook jetzt enthüllte, soll die Aktie an der Technologiebörse Nasdaq gehandelt werden - das ist ein Schlag für die traditionsreiche New York Stock Exchange mit ihrem klassischen Parketthandel. Bei dem Börsengang winken nicht nur Gebühren, sondern auch jede Menge Renommee. Das genaue Datum für den Börsengang ist aber weiterhin unklar.
Um sich interessanter für Anleger zu machen, hatte Facebook erst vor wenigen Wochen die Übernahme des Fotodienstes Instagram für eine Milliarde Dollar verkündet. Der Börsenprospekt offenbart nun die Details des Kaufs: Demnach fließen 300 Millionen Dollar in bar, der Rest wird mit 23 Millionen Aktien bezahlt. Sollte der Kauf platzen - etwa wegen Bedenken der Wettbewerbshüter - stehen den Instagram-Eignern 200 Millionen Dollar als Trostpflaster zu.
ZUCKERBERG MIT SPENDIERHOSEN
Überhaupt hat Zuckerberg derzeit die Spendierhosen an. Ebenfalls am Montag kaufte Facebook 650 Patente und Patentanwendungen von Microsoft , die ursprünglich dem Internet-Urgestein AOL <6OL.FSE> gehörten - Kostenpunkt 550 Millionen Dollar. Microsoft hatte die geschützten Ideen selbst erst vor zwei Wochen erworben und für ein größeres Paket insgesamt 1,1 Milliarden Dollar bezahlt.
Welche Patente jetzt an Facebook weitergereicht wurden, blieb offen. Fest steht aber der Grund für den Kauf: Facebook rüstet sich damit für die laufenden Patent-Streitigkeiten. Das Unternehmen baue ein Portfolio an geistigem Eigentum auf, um seine Interessen zu schützen, erklärte Chefjustiziar Ted Ullyot unumwoben. Facebook befindet sich derzeit mit dem Internet-Pionier Yahoo in einem Rechtsstreit um die illegale Nutzung technischer Ideen./das/DP/wiz
Facebook will nach aktuellen Informationen noch im Mai seinen Milliarden-Börsengang über die Bühne bringen. So manches, was die potenziellen Investoren jetzt in dem rund 200 Seiten umfassenden aktualisierten Börsenprospekt lesen konnten, dürfte ihnen sauer aufgestoßen sein.
UMSATZ SINKT
So sank der Umsatz vom Schlussquartal 2011 zum Auftaktquartal 2012 um sechs Prozent. Facebook begründete den Rückgang am Montag mit 'saisonalen Trends'. Zu Weihnachten werben Firmen gemeinhin besonders stark - und Werbung ist für Facebook die wichtigste Einnahmequelle.
Von 2010 auf 2011 hatte Facebook dieses Loch jedoch umschiffen können. Damals war das Unternehmen rasanter gewachsen als heute. Facebook hatte es in der Vergangenheit nicht selten geschafft, sein Geschäft binnen eines Jahres zu verdoppeln. Nun stieg der Umsatz im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum noch um 45 Prozent auf 1,06 Milliarden Dollar (807 Mio Euro). Für jede normale Firma wäre das ein Traumwert - für Facebook ist es vergleichsweise wenig.
Auf die gewöhnlichen Aktionäre entfielen 137 Millionen Dollar Gewinn, das waren zehn 10 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Hauptgrund für den Rückgang waren deutlich gestiegene Marketing- und Entwicklungskosten. Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte seine Mannschaft kräftig aufgestockt, und zwar um 46 Prozent auf gut 3.500 Mitarbeiter.
MITGLIEDERZAHL WÄCHST WEITER STARK
Dafür stieg die Mitgliederzahl weiter stark und bei diesem Tempo würde die Marke von einer Milliarde Nutzern noch in diesem Jahr geknackt. Ende Dezember hatte Facebook erst 845 Millionen aktive Mitglieder im Monat. Die Nutzer sind der Schatz von Facebook. Neben der Werbung verdient das Unternehmen vor allem an den beliebten Onlinespielen. Die Einnahmequellen abseits der Werbung steuerten im ersten Quartal schon beinahe ein Fünftel zum Umsatz bei.
Facebook dürfte in wenigen Wochen den bisher größten Börsengang eines Internet-Unternehmens hinlegen. Nach bisherigen Einnahmen soll die Aktienplatzierung fünf Milliarden Dollar einbringen - auch wenn sich hartnäckig das Gerücht hält, dass es sogar zehn Milliarden werden könnten. Der gesamte Börsenwert von Facebook - also inklusive der Anteile, die bei den Alteigentümern wie Mark Zuckerberg verbleiben - wird auf 75 bis 100 Milliarden Dollar geschätzt.
AKTIE SOLL AN DIE NASDAQ
Wie Facebook jetzt enthüllte, soll die Aktie an der Technologiebörse Nasdaq gehandelt werden - das ist ein Schlag für die traditionsreiche New York Stock Exchange mit ihrem klassischen Parketthandel. Bei dem Börsengang winken nicht nur Gebühren, sondern auch jede Menge Renommee. Das genaue Datum für den Börsengang ist aber weiterhin unklar.
Um sich interessanter für Anleger zu machen, hatte Facebook erst vor wenigen Wochen die Übernahme des Fotodienstes Instagram für eine Milliarde Dollar verkündet. Der Börsenprospekt offenbart nun die Details des Kaufs: Demnach fließen 300 Millionen Dollar in bar, der Rest wird mit 23 Millionen Aktien bezahlt. Sollte der Kauf platzen - etwa wegen Bedenken der Wettbewerbshüter - stehen den Instagram-Eignern 200 Millionen Dollar als Trostpflaster zu.
ZUCKERBERG MIT SPENDIERHOSEN
Überhaupt hat Zuckerberg derzeit die Spendierhosen an. Ebenfalls am Montag kaufte Facebook 650 Patente und Patentanwendungen von Microsoft
Welche Patente jetzt an Facebook weitergereicht wurden, blieb offen. Fest steht aber der Grund für den Kauf: Facebook rüstet sich damit für die laufenden Patent-Streitigkeiten. Das Unternehmen baue ein Portfolio an geistigem Eigentum auf, um seine Interessen zu schützen, erklärte Chefjustiziar Ted Ullyot unumwoben. Facebook befindet sich derzeit mit dem Internet-Pionier Yahoo in einem Rechtsstreit um die illegale Nutzung technischer Ideen./das/DP/wiz