(neu: Aussagen aus der Konferenz; Marktreaktion)
HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Die Krise in Europa hat den sonst so erfolgsverwöhnten Sportartikelhersteller Puma eingeholt. Angesichts horrender Staatsschulden, einer sich abschwächenden Konjunktur und steigender Arbeitslosenzahlen in der Eurozone hielten sich die Verbraucher mit Anschaffungen zurück. In der Folge sank der Umsatz in der für Puma wichtigen Europa-Region im ersten Quartal und bremste damit das Wachstum innerhalb der Gruppe. Der Abschwung schlug sich auch im Ergebnis nieder, das überraschend zurückging.
Die im MDax notierte Puma-Aktie lag bis zum Mittag mit 0,25 Prozent im Plus und hinkte damit dem Gesamtmarkt hinterher, der fast zwei Prozent gutmachen konnte. Die Papiere des Mutterkonzerns PRR legten zu. Auch die Aktien des Puma-Konkurrenten Adidas notierten fest. Der größere Rivale aus Herzogenaurach wird Anfang Mai über den Verlauf des ersten Quartals berichten.
'Nach einem starken Jahresendspurt in 2011 ist Pumas Umsatzwachstum im ersten Quartal im Vergleich zu den Vorjahresquartalen geringer ausgefallen, was zu einem schwächeren Ergebnis führte', sagte Puma-Chef Franz Koch am Mittwoch laut Mitteilung. Operativ verdiente Puma im ersten Quartal mit 102 Millionen Euro rund 8 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Überschuss verringerte sich um knapp 5 Prozent auf 73,9 Millionen Euro. Höhere Beschaffungskosten lasteten zudem auf der Rohertragsmarge, die auf 51,2 Prozent sank. Der Gewinnrückgang in den ersten drei Monaten dürfte laut Koch eine einmalige Sache sein. Bereits ab dem zweiten Quartal werde das Ergebnis wieder steigen, versprach er.
Der Umsatz legte im ersten Quartal konzernweit zwar um 6 Prozent auf 820,9 Millionen Euro zu. Das Wachstum ging aber ausschließlich auf Amerika und Asien zurück. In der Region EMEA, zu der neben Europa auch der Nahe Osten und Afrika zählt, sanken die Erlöse um 1,7 Prozent auf 368 Millionen Euro. Neben stagnierender Konsumausgaben machte Puma auch den späten Wintereinbruch für den Rückgang verantwortlich. Dadurch waren die Frühjahrskollektionen von den Händlern später als sonst geordert worden. Vor allem mit Schuhen machte Puma weniger Umsatz.
Schlecht lief es für Puma in Märkten wie Italien, Frankreich oder Skandinavien. Gut entwickelten sich hingegen Deutschland, Großbritannien und sogar das Krisenland Spanien. Letzteres erklärte Koch damit, dass die dortige Landesgesellschaft sich gut auf die schwierige Situation eingestellt habe.
Die Geschäftsprozesse will Puma nun auch in ganz Europa optimieren. So sollen Geschäftsabläufe in den einzelnen Landesgesellschaften verschlankt und einige Verwaltungsfunktionen auf regionaler Ebene zentralisiert werden. Ob dies auch den Abbau von Stellen zur Folge hat, wollte Koch nicht sagen, da die Planungen für die Restrukturierung noch nicht abgeschlossen seien. Die Probleme anpacken soll ein neuer Geschäftsführer für Europa. Sergio Bucher sei einer der besten Manager, die Puma zur Zeit habe, sagte Koch.
An seiner Prognose für das Gesamtjahr hielt Puma fest. Der Umsatz soll 2012 weiterhin im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen. Beim Konzerngewinn erwartet das Unternehmen ein mittleres einstelliges Plus. Die im Sommer anstehende Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spiele sollen die Geschäfte ankurbeln./she/fn/wiz
HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Die Krise in Europa hat den sonst so erfolgsverwöhnten Sportartikelhersteller Puma
Die im MDax
'Nach einem starken Jahresendspurt in 2011 ist Pumas Umsatzwachstum im ersten Quartal im Vergleich zu den Vorjahresquartalen geringer ausgefallen, was zu einem schwächeren Ergebnis führte', sagte Puma-Chef Franz Koch am Mittwoch laut Mitteilung. Operativ verdiente Puma im ersten Quartal mit 102 Millionen Euro rund 8 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Überschuss verringerte sich um knapp 5 Prozent auf 73,9 Millionen Euro. Höhere Beschaffungskosten lasteten zudem auf der Rohertragsmarge, die auf 51,2 Prozent sank. Der Gewinnrückgang in den ersten drei Monaten dürfte laut Koch eine einmalige Sache sein. Bereits ab dem zweiten Quartal werde das Ergebnis wieder steigen, versprach er.
Der Umsatz legte im ersten Quartal konzernweit zwar um 6 Prozent auf 820,9 Millionen Euro zu. Das Wachstum ging aber ausschließlich auf Amerika und Asien zurück. In der Region EMEA, zu der neben Europa auch der Nahe Osten und Afrika zählt, sanken die Erlöse um 1,7 Prozent auf 368 Millionen Euro. Neben stagnierender Konsumausgaben machte Puma auch den späten Wintereinbruch für den Rückgang verantwortlich. Dadurch waren die Frühjahrskollektionen von den Händlern später als sonst geordert worden. Vor allem mit Schuhen machte Puma weniger Umsatz.
Schlecht lief es für Puma in Märkten wie Italien, Frankreich oder Skandinavien. Gut entwickelten sich hingegen Deutschland, Großbritannien und sogar das Krisenland Spanien. Letzteres erklärte Koch damit, dass die dortige Landesgesellschaft sich gut auf die schwierige Situation eingestellt habe.
Die Geschäftsprozesse will Puma nun auch in ganz Europa optimieren. So sollen Geschäftsabläufe in den einzelnen Landesgesellschaften verschlankt und einige Verwaltungsfunktionen auf regionaler Ebene zentralisiert werden. Ob dies auch den Abbau von Stellen zur Folge hat, wollte Koch nicht sagen, da die Planungen für die Restrukturierung noch nicht abgeschlossen seien. Die Probleme anpacken soll ein neuer Geschäftsführer für Europa. Sergio Bucher sei einer der besten Manager, die Puma zur Zeit habe, sagte Koch.
An seiner Prognose für das Gesamtjahr hielt Puma fest. Der Umsatz soll 2012 weiterhin im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen. Beim Konzerngewinn erwartet das Unternehmen ein mittleres einstelliges Plus. Die im Sommer anstehende Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spiele sollen die Geschäfte ankurbeln./she/fn/wiz