FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Nach konstruktiven Tarif-Verhandlungen in Nordrhein-Westfalen beraten die Spitzen der IG Metall und des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall das weitere Vorgehen. Der Gewerkschaftsvorstand wollte am Dienstagvormittag in Frankfurt zusammenkommen, die Hauptgeschäftsführer der regionalen Arbeitgeberverbände treffen sich in Düsseldorf.
Zur Debatte steht insbesondere, ob Nordrhein-Westfalen erstmals seit 2010 wieder Pilotbezirk werden kann, dessen Abschluss dann auf die übrigen Tarifgebiete der Metall- und Elektroindustrie übertragen würde. Nach dpa-Informationen wird diskutiert, die für Mittwoch angesetzten Verhandlungen für das Tarifgebiet Baden-Württemberg nach hinten zu verschieben und stattdessen in Nordrhein-Westfalen weiter zu sprechen. Am Montagabend hatten sich nach sechsstündigen Verhandlungen in Neuss beide Seiten zuversichtlich gezeigt, den Tarifstreit noch vor Pfingsten beilegen zu können. Dem Vernehmen nach wurde insbesondere über mögliche Ausnahmeregeln für wirtschaftlich schwache Betriebe gesprochen. Die IG Metall setzte am Dienstag ihre Warnstreiks fort, an denen sich bis Montag rund 393 000 Beschäftigte beteiligt hatten. Die Gewerkschaft fordert 5 Prozent mehr Geld innerhalb einer einjährigen Laufzeit. Die Arbeitgeber haben für 24 Monate Entgelterhöhungen in zwei Stufen angeboten, die sich auf 2,1 Prozent summieren - dazu soll es eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent geben.