(Neu: Mehr Details, Analysten, Aktienkurs)
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Spezialchemiekonzern und Halbleiter-Zulieferer Wacker Chemie sieht nach einem Gewinneinbruch im ersten Quartal noch keine grundlegende Trendwende. Ermutigende Signale gebe es nach dem scharfen Einbruch in den Vorquartalen aber bei der Nachfrage nach Solarsilizium, teilte der Konzern am Dienstag in München mit. Das niedrige Preisniveau für den Ausgangsstoff der Solarindustrie belaste dagegen weiter. Die Prognosen für 2013 bestätigte der Konzern. Die Aktien waren mit einem Kurssprung um knapp drei Prozent stärkster Wert im MDax .
Von Januar bis März sackte der Gewinn wegen der Solarkrise um 88 Prozent auf 5,1 Millionen Euro ab. Eine wieder höheren Nachfrage nach Reinstsilizium federte den Umsatzrückgang auf rund zehn Prozent auf 1,08 Milliarden Euro ab. Unter den gegebenen Rahmenbedingungen sei Wacker 'zufriedenstellend' in das Jahr gestartet, erklärte Konzernchef Rudolf Staudigl. Nach dem schwachen Schlussquartal habe der Konzern eine 'spürbar höhere' Kundennachfrage verzeichnet. Die Preise für Reinstsilizium dürften nach dem deutlichen Rückgang im Jahresvergleich ihren Tiefpunkt erreicht haben. Eine grundlegende Entwarnung gab der Wacker-Chef mit Blick auf das Solar- und Halbleitergeschäft aber nicht: 'Die Preise für Solarsilizium bleiben eine große Herausforderung.'
Analysten hatten vor dem Hintergrund der Krise in der Solarindustrie und der niedrigen Nachfrage in der Halbleiterbranche ein schwaches Quartal erwartet. Am Finanzmarkt war die Reaktion positiv. Die Aktien legten am Morgen in einem festen Gesamtmarkt als stärkster Wert im MDax um 2,95 Prozent auf 54,81 Euro zu. Mitte April waren die Aktien bis an die Marke von 50 Euro gesackt. Mit seinen Kennzahlen hatten die Bayern die Erwartungen der Analysten in etwa getroffen. Für DZ-Bank-Analyst Peter Spengler war das sehr schwache erste Quartal keine Überraschung. Es habe im Rahmen der niedrigen Erwartungen gelegen. Equinet-Experte Stefan Freudenreich sprach hingegen von 'enttäuschenden' Resultaten.
Im ersten Quartal sei das Marktumfeld im Solargeschäft weiter von Überkapazitäten und Konsolidierungen geprägt gewesen, erklärte Wacker. Ermutigende Signale gebe es aber bei der Nachfrage. Der Konzern habe im ersten Quartal deutlich höhere Polysiliziummengen abgesetzt als noch zu Jahresbeginn erwartet. Bei Halbleiterwafern sei die Nachfrage weiter gering und die Preise lägen auf niedrigem Niveau. Nach wie vor positiv entwickele sich die Chemiegeschäfte. Diese erzielten bei stabilen Umsätzen eine höhere Marge als vor einem Jahr. Der lang anhaltende Winter habe aber die Nachfrage im Baugeschäft in Europa stark gebremst.
In Deutschland hatten zuletzt einige Unternehmen aus der Solarbranche auch wegen der wachsenden Konkurrenz aus China Insolvenz angemeldet. Dies schlägt auch bei Wacker durch. In Deutschland war der Umsatzrückgang mit 13 Prozent im ersten Quartal in allen Regionen am stärksten. Gründe seien die Konsolidierung der Solarbranche, niedrigere Waferpreise und der lange Winter. Im Konzern sank das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im ersten Quartal um knapp 23 Prozent auf 164,5 Millionen Euro. Als Schadenersatz für aufgelöste Verträge erhielt Wacker hier 32 Millionen Euro. Die niedrige Auslastung der Anlagen bei Reinstsilizium habe in der ersten Hälfte des Quartals das Ergebnis gedrückt.
'Insgesamt wird 2013 zwar nicht einfach werden', erklärte Staudigl. Mit der breiten Aufstellung sei der Konzern aber auch in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld 'gut aufgestellt'. Es bestünden nach wie vor Risiken für die konjunkturelle Entwicklung. Wacker setze auf eine weitere Expansion in den aufstrebenden Märkten. Dort machte Wacker im ersten Quartal mit gut 40 Prozent den Großteil seiner Umsätze. Die Produktivität solle 'durch gezielte Maßnahmen' insbesondere im Solar- und Halbleitersiliziumgeschäft weiter gesteigert werden.
Staudigl bestätigte die Prognosen für das Gesamtjahr. Voraussetzung sei aber, dass es zu keinem Handelskonflikt mit China komme und die Nachfrage im Halbeitergeschäft im zweiten Halbjahr anziehe. 2013 sei ein geringerer operativer Gewinn und ein stabiler Umsatz zu erwarten. 2012 war das EBITDA um mehr als ein Viertel auf 787 Millionen Euro eingebrochen, während der Umsatz um knapp sechs Prozent auf 4,6 Milliarden Euro sank. Die Zahl der Beschäftigten nahm im ersten Quartal weltweit auf knapp 16.250 ab. Der Großteil davon arbeitet am Wacker-Standort im oberbayerischen Burghausen./jha/ep/kja
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Spezialchemiekonzern und Halbleiter-Zulieferer Wacker Chemie
Von Januar bis März sackte der Gewinn wegen der Solarkrise um 88 Prozent auf 5,1 Millionen Euro ab. Eine wieder höheren Nachfrage nach Reinstsilizium federte den Umsatzrückgang auf rund zehn Prozent auf 1,08 Milliarden Euro ab. Unter den gegebenen Rahmenbedingungen sei Wacker 'zufriedenstellend' in das Jahr gestartet, erklärte Konzernchef Rudolf Staudigl. Nach dem schwachen Schlussquartal habe der Konzern eine 'spürbar höhere' Kundennachfrage verzeichnet. Die Preise für Reinstsilizium dürften nach dem deutlichen Rückgang im Jahresvergleich ihren Tiefpunkt erreicht haben. Eine grundlegende Entwarnung gab der Wacker-Chef mit Blick auf das Solar- und Halbleitergeschäft aber nicht: 'Die Preise für Solarsilizium bleiben eine große Herausforderung.'
Analysten hatten vor dem Hintergrund der Krise in der Solarindustrie und der niedrigen Nachfrage in der Halbleiterbranche ein schwaches Quartal erwartet. Am Finanzmarkt war die Reaktion positiv. Die Aktien legten am Morgen in einem festen Gesamtmarkt als stärkster Wert im MDax um 2,95 Prozent auf 54,81 Euro zu. Mitte April waren die Aktien bis an die Marke von 50 Euro gesackt. Mit seinen Kennzahlen hatten die Bayern die Erwartungen der Analysten in etwa getroffen. Für DZ-Bank-Analyst Peter Spengler war das sehr schwache erste Quartal keine Überraschung. Es habe im Rahmen der niedrigen Erwartungen gelegen. Equinet-Experte Stefan Freudenreich sprach hingegen von 'enttäuschenden' Resultaten.
Im ersten Quartal sei das Marktumfeld im Solargeschäft weiter von Überkapazitäten und Konsolidierungen geprägt gewesen, erklärte Wacker. Ermutigende Signale gebe es aber bei der Nachfrage. Der Konzern habe im ersten Quartal deutlich höhere Polysiliziummengen abgesetzt als noch zu Jahresbeginn erwartet. Bei Halbleiterwafern sei die Nachfrage weiter gering und die Preise lägen auf niedrigem Niveau. Nach wie vor positiv entwickele sich die Chemiegeschäfte. Diese erzielten bei stabilen Umsätzen eine höhere Marge als vor einem Jahr. Der lang anhaltende Winter habe aber die Nachfrage im Baugeschäft in Europa stark gebremst.
In Deutschland hatten zuletzt einige Unternehmen aus der Solarbranche auch wegen der wachsenden Konkurrenz aus China Insolvenz angemeldet. Dies schlägt auch bei Wacker durch. In Deutschland war der Umsatzrückgang mit 13 Prozent im ersten Quartal in allen Regionen am stärksten. Gründe seien die Konsolidierung der Solarbranche, niedrigere Waferpreise und der lange Winter. Im Konzern sank das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im ersten Quartal um knapp 23 Prozent auf 164,5 Millionen Euro. Als Schadenersatz für aufgelöste Verträge erhielt Wacker hier 32 Millionen Euro. Die niedrige Auslastung der Anlagen bei Reinstsilizium habe in der ersten Hälfte des Quartals das Ergebnis gedrückt.
'Insgesamt wird 2013 zwar nicht einfach werden', erklärte Staudigl. Mit der breiten Aufstellung sei der Konzern aber auch in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld 'gut aufgestellt'. Es bestünden nach wie vor Risiken für die konjunkturelle Entwicklung. Wacker setze auf eine weitere Expansion in den aufstrebenden Märkten. Dort machte Wacker im ersten Quartal mit gut 40 Prozent den Großteil seiner Umsätze. Die Produktivität solle 'durch gezielte Maßnahmen' insbesondere im Solar- und Halbleitersiliziumgeschäft weiter gesteigert werden.
Staudigl bestätigte die Prognosen für das Gesamtjahr. Voraussetzung sei aber, dass es zu keinem Handelskonflikt mit China komme und die Nachfrage im Halbeitergeschäft im zweiten Halbjahr anziehe. 2013 sei ein geringerer operativer Gewinn und ein stabiler Umsatz zu erwarten. 2012 war das EBITDA um mehr als ein Viertel auf 787 Millionen Euro eingebrochen, während der Umsatz um knapp sechs Prozent auf 4,6 Milliarden Euro sank. Die Zahl der Beschäftigten nahm im ersten Quartal weltweit auf knapp 16.250 ab. Der Großteil davon arbeitet am Wacker-Standort im oberbayerischen Burghausen./jha/ep/kja