(neu: Stellungnahme Allergan, Schlusskurse)
IRVINE/MONTREAL (dpa-AFX) - Der Pharmakonzern Valeant tritt im Übernahmekampf um den Botox-Hersteller Allergan kräftig aufs Gaspedal. Die Kanadier erhöhten ihr Angebot am Freitag nur zwei Tage nach der ersten Anhebung der Offerte erneut. Nun sollen die Allergan-Aktionäre für jede Aktie 72 US-Dollar in bar und 0,83 Valeant-Aktien erhalten, wie es in einer Mitteilung vom Freitag hieß. Zuletzt hatte der Pharmakonzern mit 58,30 Dollar bereits 10 Dollar mehr als beim ursprünglichen Angebot ausgerufen. Der Aktienanteil blieb hingegen die ganze Zeit über konstant.
An der Börse kam der Parforceritt der Kanadier gut an: Allergan-Aktien gingen an der New Yorker Börse mit einem Aufschlag von von mehr als fünfeinhalb Prozent aus dem Handel. Die Papiere von Valeant stiegen um mehr als eineinhalb Prozent. Der Botox-Hersteller hatte die erste Offerte als viel zu niedrig abgelehnt. Auf eine Antwort auf das erhöhte Angebot wollte Valeant offenbar nicht länger warten.
PERSHING SQUARE VERZICHTET AUF GELD
Die Reaktion auf die erneut erhöhte Offerte ließ indes nicht lange auf sich warten: Eine knappe Stunde nach Börsenschluss in den USA rief Allergan seine Aktionäre auf, zunächst nichts zu unternehmen. Das Angebot sei noch nicht eingegangen, werde aber überprüft und bewertet werden.
Der von der Wall-Street-Größe geführte Hedgefonds Pershing Square, mit dem zusammen die Kanadier die Übernahme durchziehen wollen, würde sich laut der Mitteilung mit 20,75 Dollar je Aktie weniger zufriedengeben. Zudem ist der Fonds bereit, 100 Prozent des Übernahmepreises in Aktien gezahlt zu bekommen. Pershing hält 9,7 Prozent an Allergan und kann sich dank des jüngsten Kursanstiegs der Allergan-Aktie auf dem Papier bereits über einen Gewinn in Höhe von mehr als einer Milliarde Dollar freuen./he