(Neu: Aktualisierte Fassung)
MAINZ (dpa-AFX) - Nach den massiven Zugausfällen der vergangenen Wochen hat sich die Lage am Mainzer Hauptbahnhof rechtzeitig zum Schulbeginn etwas normalisiert. Am Montagmorgen setzte die Bahn für Schüler und Pendler zusätzliche Züge zum Notfallfahrplan ein, das befürchtete Chaos blieb aus. 85 Prozent der geplanten Züge seien auf den Schienen gewesen, sagte eine Bahnsprecherin in Berlin.
Die Pendler und Schüler am Mainzer Hauptbahnhof brauchten allerdings Glück, um dennoch problemlos zur Arbeit oder zur Schule zu kommen. Manche berichteten, es sei alles normal gelaufen. Andere ärgerten sich dagegen, weil ihr Zug ausgefallen sei und sie auf die nächste Bahn hätten warten müssen.
Seit zwei Wochen fallen am Hauptbahnhof der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Züge aus oder müssen umgeleitet werden. Grund ist ein Personalmangel im dortigen Stellwerk. Dies hatte zu einer bundesweiten Debatte über Engpässe bei der Deutschen Bahn geführt. Am Wochenende fuhren die Züge bereits vorübergehend im Normalbetrieb. Auch an den anderen August-Wochenenden sollen in Mainz keine Züge mehr ausfallen, wie die Bahn angekündigt hatte. Unter der Woche gilt bis Ende des Monats aber immer noch ein eingeschränkter Fahrplan.
Die Bundesnetzagentur hält trotz der leichten Entspannung an ihrer Drohung fest, die Bahn wegen der Zugausfälle mit einem Zwangsgeld von einer Viertelmillion Euro zur Kasse zu bitten. Es werde zwar registriert, dass die Bahn mit Notfallfahrplänen und zusätzlichen Zügen reagiert habe, sagte ein Sprecher am Montag in Bonn. Es müssten aber die nächsten Wochen abgewartet werden, um die Situation für die Bahnreisenden in Mainz abschließend zu bewerten. Die Probleme am Hauptbahnhof müssten vollständig beseitigt sein, forderte die Netzagentur.
Die Eisenbahngewerkschaft kritisierte die Ankündigung von Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), einen Teil der Gewinne der Bahn wieder ins Unternehmen zu investieren, als 'ungenügend'. 'Wir fordern, dass die vom Bund erhobene Zwangsdividende vollständig in das System Schiene zurückfließt - und zwar on top, ohne dass es an (einer) anderen Stelle zu Kürzungen kommt', erklärte EVG-Chef Alexander Kirchner.
Der Bund erwarte als Eigentümer jährlich 525 Millionen Euro Zwangsdividende von der Deutschen Bahn, ab 2015 sollen es sogar 700 Millionen Euro werden. Aber nur ein Teilbetrag solle wieder in das System Schiene investiert werden, kritisierte Kirchner.
Ramsauer will als Konsequenz aus dem Personalchaos der Deutschen Bahn in Mainz einen 'größeren Teil' der Dividende des Staatskonzerns wieder in das Netz investieren. Auch die Gewinne der Netzsparte sollten dort verbleiben, sagte der CSU-Politiker dem Nachrichtenmagazin 'Der Spiegel'. Er räumte allerdings ein, dass dies alles Zeit brauche./bbi/DP/stb
MAINZ (dpa-AFX) - Nach den massiven Zugausfällen der vergangenen Wochen hat sich die Lage am Mainzer Hauptbahnhof rechtzeitig zum Schulbeginn etwas normalisiert. Am Montagmorgen setzte die Bahn für Schüler und Pendler zusätzliche Züge zum Notfallfahrplan ein, das befürchtete Chaos blieb aus. 85 Prozent der geplanten Züge seien auf den Schienen gewesen, sagte eine Bahnsprecherin in Berlin.
Die Pendler und Schüler am Mainzer Hauptbahnhof brauchten allerdings Glück, um dennoch problemlos zur Arbeit oder zur Schule zu kommen. Manche berichteten, es sei alles normal gelaufen. Andere ärgerten sich dagegen, weil ihr Zug ausgefallen sei und sie auf die nächste Bahn hätten warten müssen.
Seit zwei Wochen fallen am Hauptbahnhof der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Züge aus oder müssen umgeleitet werden. Grund ist ein Personalmangel im dortigen Stellwerk. Dies hatte zu einer bundesweiten Debatte über Engpässe bei der Deutschen Bahn geführt. Am Wochenende fuhren die Züge bereits vorübergehend im Normalbetrieb. Auch an den anderen August-Wochenenden sollen in Mainz keine Züge mehr ausfallen, wie die Bahn angekündigt hatte. Unter der Woche gilt bis Ende des Monats aber immer noch ein eingeschränkter Fahrplan.
Die Bundesnetzagentur hält trotz der leichten Entspannung an ihrer Drohung fest, die Bahn wegen der Zugausfälle mit einem Zwangsgeld von einer Viertelmillion Euro zur Kasse zu bitten. Es werde zwar registriert, dass die Bahn mit Notfallfahrplänen und zusätzlichen Zügen reagiert habe, sagte ein Sprecher am Montag in Bonn. Es müssten aber die nächsten Wochen abgewartet werden, um die Situation für die Bahnreisenden in Mainz abschließend zu bewerten. Die Probleme am Hauptbahnhof müssten vollständig beseitigt sein, forderte die Netzagentur.
Die Eisenbahngewerkschaft kritisierte die Ankündigung von Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), einen Teil der Gewinne der Bahn wieder ins Unternehmen zu investieren, als 'ungenügend'. 'Wir fordern, dass die vom Bund erhobene Zwangsdividende vollständig in das System Schiene zurückfließt - und zwar on top, ohne dass es an (einer) anderen Stelle zu Kürzungen kommt', erklärte EVG-Chef Alexander Kirchner.
Der Bund erwarte als Eigentümer jährlich 525 Millionen Euro Zwangsdividende von der Deutschen Bahn, ab 2015 sollen es sogar 700 Millionen Euro werden. Aber nur ein Teilbetrag solle wieder in das System Schiene investiert werden, kritisierte Kirchner.
Ramsauer will als Konsequenz aus dem Personalchaos der Deutschen Bahn in Mainz einen 'größeren Teil' der Dividende des Staatskonzerns wieder in das Netz investieren. Auch die Gewinne der Netzsparte sollten dort verbleiben, sagte der CSU-Politiker dem Nachrichtenmagazin 'Der Spiegel'. Er räumte allerdings ein, dass dies alles Zeit brauche./bbi/DP/stb