BERLIN (dpa-AFX) - Die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin F:AB1 hat eine Bestellung von 33 Flugzeugen bei Boeing (ETR:BCO) F:BA storniert. Die 18 Mittelstreckenjets der 737-Reihe und 15 Dreamliner haben insgesamt einen Listenpreis von etwa fünf Milliarden US-Dollar (3,9 Mrd Euro), wie Deutschlands zweitgrößte Airline am Freitag mitteilte. Sie werde ihre Flotte nun in kleinerem Umfang als ursprünglich geplant durch den Kauf oder das Leasing von geeigneten Flugzeugen an ihre Bedürfnisse anpassen.
"Der Verzicht auf die Anschaffung der bestellten 33 Flugzeuge wird den künftigen Kapitalaufwand von Air Berlin erheblich reduzieren und unsere Bilanzstruktur verbessern", begründete Finanzvorstand Ulf Hüttmeyer den Schritt. Demnach werden keine Ausgleichszahlungen an Boeing fällig. "Unsere Zusammenarbeit mit Boeing ist traditionell hervorragend", betonte er. "Dies wird auch so bleiben."
Auf Kurz- und Mittelstrecken in Europa fliege Air Berlin mit 45 Boeing 737. Die Flotte solle weiter vereinheitlicht werden. Mit einer der jüngsten Flotten in Europa sei das Unternehmen gut aufgestellt.
Air Berlin ist seit Jahren finanziell in Turbulenzen, hatte aber im zweiten Quartal etwas Boden gut gemacht. Über Wasser halten die Fluggesellschaft jedoch millionenschwere Finanzspritzen des Großaktionärs Etihad, der nationalen Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate, aus Abu Dhabi.
Nach mehreren Sparprogrammen kündigte Vorstandschef Wolfgang Prock-Schauer im Frühjahr eine grundlegende Neuausrichtung an, über die noch nicht viel bekannt ist. Unter anderem soll die Flotte von 144 Maschinen noch einmal um zehn Flugzeuge schrumpfen.mb